Stadtarchiv
„Das Archiv hat die Aufgabe, Dokumente zur Geschichte der Stadt zu sichern, zu verwahren, zu erschließen, zu erforschen, zu veröffentlichen oder sonst nutzbar zu machen und zur Wahrung der Rechte der Stadt beizutragen. ...“
(Dienstanweisung für das Archiv der Stadt Olpe)
Das Stadtarchiv Olpe ist somit nicht nur Aufbewahrungsort der archivwürdigen Überlieferung der Stadt, es ist zugleich auch Dokumentations- und Forschungsstelle zur Geschichte der Stadt und Region. Als „Gedächtnis der Stadt“, als „Schlüssel zur Stadtgeschichte“ ist es weiterhin zuständig für historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Stadtarchiv Olpe bewahrt:
- Pergamenturkunden seit 1361
- Bücher seit 1478
- Akten seit 1584
- Landkarten seit dem 16. Jahrhundert
- Stadtpläne seit 1795
- Zeitungen seit 1840
- Fotos seit 1875
- Filme seit 1937 und vieles mehr...
Das Archiv übernimmt private Nachlässe, Sammlungen und Dokumentationen, Firmen- und Vereinsarchive, Sammlungen zur Stadtgeschichte, einzelne Dokumente, Fotos, Bücher etc. und im Hinblick auf ein späteres Stadtmuseum auch stadtgeschichtlich bedeutsame museale Gegenstände. Es verwahrt auch private Archivbestände als Dauerleihgabe.
Die Bestände des Stadtarchivs, darunter eine große landeskundliche Bibliothek und ein umfangreiches Zeitungsarchiv, sind der Öffentlichkeit im Rahmen der Benutzungsordnung zugänglich.
Aktuelles
Neuerscheinungen
Olpe - Geschichte Stadt und Land. Band 4,3
Hrsg. im Auftrag der Kreisstadt Olpe von Josef Wermert/Stadtarchiv Olpe. Olpe 2021. 604 S., über 1700 Abb.
ISBN 978-3-9808598-6-X. 29,90 Euro.
Olpe - Geschichte Stadt und Land. Band 4,2
Hrsg. im Auftrag der Kreisstadt Olpe von Josef Wermert/Stadtarchiv Olpe. Olpe 2019. 368 S., über 1000 Abb.
ISBN 978-3-9808598-5-1. 29,90 Euro.
Olpe- Geschichte von Stadt und Land. Band 4,1
Hrsg. im Auftrag der Kreisstadt Olpe von Josef Wermert/Stadtarchiv Olpe. Olpe 2018. 440 S., über 900 Abb.
ISBN 978-3-9808598-4-3. 29,90 Euro.
Olpe in Geschichte und Gegenwart
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 30 (2022). 448 S.
20,- Euro
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 29 (2021). 536 S.
20,- Euro
Franz Hitze.
Ein Sozialreformer aus Westfalen
DVD mit Begleitheft, 2021
Landwehr, Claudia:
Von Ölpern, Olpern und Bütterlingen.
Olpe in historischen Filmen der 1930er- bis 1950er-Jahre.
Stadtarchiv Olpe.
Geschichte – Benutzung – Bestände.
Von Josef Wermert. Olpe 2015. (=Quellen und Beiträge des Stadtarchivs Olpe 11). 100 S.
(kostenlos)
Schmelzer, Josef:
Lorna – das Hexenmädchen aus Olpe. Roman.
Mit einem Nachwort und einem Glossar von Josef Wermert. Hrsg. von Josef Wermert/Stadtarchiv Olpe und Heimatverein für Olpe und Umgebung e.V. Olpe: Selbstverlag 2016. 330 S.
Archivsprengel
Geschichte des Archivsprengels und Verwaltungszugehörigkeit
1.1 Geschichte der Stadt Olpe im Überblick
Um 800 wurde vermutlich auf einem Reichshof an der Kreuzung der Fernwege „Römerweg“ (Bonn / Paderborn) und „Eisenstraße“ (Frankfurt / Dortmund) im Mündungswinkel von Olpe und Bigge eine dem heiligen Martinus geweihte Eigenkirche gegründet. 1220 wird Olpe – der Name wurde von der vorbeifließenden Olpe auf Hof, Kirche und Siedlung übertragen („Olepe” = ‚Bach im feuchten Talgrund’) – erstmals urkundlich genannt. Das Patronat der Kirche lag 1233 beim Stift St. Severin in Köln, das Präsentationsrecht später bei Magistrat und Gemeinde der Stadt Olpe (bis 1946). Vermutlich gingen Hof, Kirche und Siedlung 1248 aus ursprünglich pfalzgräflichem Besitz mit dem Erwerb der Herrschaft Waldenburg bei Attendorn durch Erzbischof Konrad von der Witwe Gräfin Mechthild von Sayn an das Erzstift Köln über und blieben beim jetzt kölnischen Amt Waldenburg.
Erzbischof Heinrich II. verlieh 1311 dem auf dem Hof Olpe entstandenen Dorf die Stadtrechte (Attendorner bzw. Soester Stadtrecht). Stadtpatron wurde der bisherige Kirchenpatron St. Martinus (1360 belegt). Der Mauerring mit mehreren Türmen und drei großen Toren umfasste eine Siedlungsfläche von circa 3 Hektar – an der Obersten Pforte befand sich ein Burglehen (genannt Küchenstätte, später das Haus des kurfürstlichen Richters). In der frühen Neuzeit entwickelten sich die Vorstädte Felmicke, Weierhohl und Unterste Vorstadt – letztere wurde nach dem Stadtbrand von 1634 nicht wieder aufgebaut. Weitere Großbrände lassen sich 1373, 1795 und 1810 nachweisen. Nach dem Brand von 1795, der über 250 Häuser vernichtete, erfolgte der Wiederaufbau der Stadt nach Plänen des kurkölnischen Baumeisters Johann Adam Stahl, der den mittelalterlichen Grundriss zugunsten einer Reißbrettstadt weitgehend aufgab. Mittelalterliche Mauerreste mit dem Hexenturm blieben erhalten; der Südturm wurde 1961 wieder aufgebaut. 1944/45 zerstörten schwere Luftangriffe Teile der Innenstadt, die in Anlehnung an historische Formen wieder aufgebaut wurde.´
Seit dem 11. Jahrhundert sind im Olper Raum Eisengewinnung und -verarbeitung (Rennfeuerhütten) belegt. 1434 sind Hammerschmieden nachweisbar: Fabrikation von Halbfabrikaten (Bleche und Blechwaren, Pfannenscheiben und Pfannen), Eisen- und Kupferkesseln. Das Olper Schmiedeamt datiert von 1567. Das Breitschmiedeamt der Gerichte Olpe, Drolshagen und Wenden wurde 1669 gegründet. Der „Olper Pannenklöpper“ wurde zu einem Markenzeichen. Bis um 1800 hatte das Kupfererzbergwerk in der Rhonard Bedeutung (Stachelauer Kupferhütte 1597). Von 1678-1811 war Olpe Sitz eines Unterbergamtes. Bedeutsam war auch die Lohgerberei. Die Gerber, Metzger und Schneider waren spätestens seit 1676 in jeweils eigenen Zünften vereinigt. Im 16./17. Jahrhundert gehörte Olpe als „zugewandte“ Stadt über Attendorn dem Hansebund an.
1819 wurde Olpe anstelle von Bilstein Kreissitz. Als expandierende Kreisstadt entwickelte sich Olpe Dank der verkehrsgünstigen Lage – vor allem nach dem Bahnanschluss 1875 – allmählich zum Zentralort des südlichen Sauerlandes. Hierzu trug 1971 auch die Verkehrsanbindung an die „Sauerlandlinie“ (A 45) und 1976 an die Autobahn Köln / Olpe (A 4 – Autobahnkreuz Olpe-Süd) bei. Das Stadtgebiet umfasst heute 85,65 qkm. In ihm leben ca. 26.000 Einwohner.
Bis in die Gegenwart ist Olpe von mittelständischer Metallindustrie geprägt. Der 1965 gestaute Biggesee, Westfalens größte Talsperre, hat zentrale Bedeutung für den Fremdenverkehr.
1.2 Verwaltungszugehörigkeit im 19., 20. und 21. Jahrhundert
1.2.1 Politische Zugehörigkeit
- 1802
Besitznahme des kurkölnischen Herzogtums Westfalen durch hessen-darmstädtische Truppen. - 1803
Reichsdeputationshauptschluss. Säkularisation, Aufhebung des Kurstaates Köln. Olpe fällt an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (seit 1806 Großherzogtum). - 1807
Bildung des Justizamts Olpe aus den ehemaligen, um 1591 vereinigten Gerichten Olpe-Drolshagen-Wenden mit Sitz in Olpe – auch Verwaltungsbehörde bis 1817. - 1808
Das Dorf Oberneger und der Ort Haardt – bisher zum Amt Bilstein, aber kirchlich zu Rhode gehörig – werden mit dem Amt Olpe vereinigt. - 1808
Einführung der Schultheißverfassung in den hessischen Landgemeinden. Bildung der Schultheißbezirke Rüblinghausen, Lütringhausen, Saßmicke, Thieringhausen, Alten- und Neuenkleusheim, Rehringhausen, Rhode, Eichhagen und Oberneger. Rosenthal und Ronnewinkel werden dem Schultheißbezirk Frenkhausen im Kirchspiel Drolshagen zugeteilt (bis 1826). - 1811
Erlass der Schultheißordnung für die Stadt Olpe: Aufhebung der Ratsverfassung – die Stadt verliert die seit Jahrhunderten bestehenden Rechte. Beseitigung der mittelalterlichen Trennung zwischen Stadt und Land zugunsten eines neuen, einheitlich organisierten Kommunaltyps. An die Stelle des Bürgermeisters tritt ein Stadtschultheiß (Staatsbeamter). - 1816
Der auf dem Wiener Kongress 1815 beschlossene Anschluss des Herzogtums Westfalen an Preußen wird vollzogen. Olpe gehört seither dem neu gebildeten Regierungsbezirk Arnsberg in der ebenfalls neu geschaffenen Provinz Westfalen an. - 1817
Bildung des Kreises Bilstein aus den in hessischer Zeit geschaffenen Justizämtern Attendorn, Bilstein und Olpe. Sitz des Landratsamts ist Bilstein, erster Landrat Caspar F. J. Freusberg. - 1819
Olpe wird Kreisstadt und Sitz des Landratsamts – der bisherige Kreis Bilstein wird in Kreis Olpe umbenannt. - 1826
Auflösung der Schultheißbezirke: Errichtung der Bürgermeisterei Olpe, bestehend aus der Stadt Olpe und den Landgemeinden des ehemaligen Gerichts Olpe, den ländlichen Teilen des Kirchspiels Olpe sowie den Kirchspielen Kleusheim und Rhode. Die Stadt stellt keine eigenständige Verwaltungseinheit mehr dar. - 1839
Auflösung des preußischen Justizamts Olpe. Es entsteht das Stadt- und Landgericht Olpe, 1849 das Kreisgericht. - 1843 Beseitigung der hessischen Schultheißverfassung durch Einführung der modifizierten Westfälischen Landgemeindeordnung mit Bildung des Amtes Olpe, bestehend aus der Stadt Olpe, den Landgemeinden des Kirchspiels Olpe sowie den Kirchspielen Kleusheim und Rhode.
- 1850
Einführung der neuen, erstmals in Preußen parlamentarisch verabschiedeten Gemeindeordnung (Revolutions-Kommunalverfassung) in Olpe – aufgehoben 1853. - 1857
Verleihung der Westfälischen Städteordnung von 1856 an die Stadt Olpe. Die Stadt scheidet 1858 aus dem Amtsverband aus – Stadt und Amt (=Gemeinden Olpe-Land, Kleusheim und Rhode) werden nun in Personalunion vom Bürgermeister der Stadt geleitet. - 1900
Die seit 1857 bestehende Personalunion der Verwaltungsspitze des Amtes und der Stadt Olpe endet. Das Amt erhält einen eigenen Amtmann. - 1901
Trennung der Standesamtsbezirke von Stadt und Amt Olpe. - 1934
Die Wiederherstellung der Verwaltungsgemeinschaft zwischen Stadt und Amt Olpe wird verfügt. - 1969
Seit der kommunalen Neugliederung gehören auch die Gemeinden Kleusheim, Olpe-Land und Rhode des Amtes Olpe zum neuen Stadtgebiet der Stadt Olpe sowie Teile der Nachbargemeinden Helden / Amt Attendorn (Oberveischede, Tecklinghausen, Neuenwald), Rahrbach / Amt Bilstein (Fahlenscheid) und Kirchveischede / Amt Bilstein (Apollmicke).
1.2.2 Kirchliche Zugehörigkeit
Bis 1821/23 gehörte das kurkölnische Sauerland mit dem Gebiet der heutigen Stadt Olpe zum Erzbistum Köln und wurde erst durch die Bulle „De salute animarum” dem Bistum Paderborn (seit 1930 Erzbistum) zugewiesen.
Das Kirchspiel Olpe zählte seit dem Mittelalter zum Dekanat Attendorn. 1923 wurde das Dekanat Olpe gegründet. Nach Auflösung der bisherigen Dekanate im Erzbistum Paderborn wurde 2006 aus den Dekanaten Olpe, Attendorn und Elspe das Dekanat Südsauerland mit Sitz in Olpe gebildet.
Von Sankt Martinus in Olpe wurden 1621 Sankt Cyriakus Rhode (Kirchturm 12./13. Jahrhundert), 1715 Sankt Georg Kleusheim und 1957 die Pfarrei Sankt Marien Olpe abgepfarrt.
2001 entstanden die Pastoralverbünde „Olpe Biggesee“ (Sankt Martinus, Heilig Geist, Sankt Cyriakus Rhode, Sankt Barbara und Lucia Neger, Sank Lucia Oberveischede) und „Olpebach-Täler“ (Sankt Marien Olpe, Sankt Georg Neuenkleusheim, Sankt Josef Altenkleusheim und Sankt Nikolaus Rehringhausen), die 2015 zu einem „Pastoralen Raum“ fusionierten.
Eine evangelische Kirchengemeinde entstand in Olpe erst 1842/44 (Kirche 1897/98). Ihr gehören die Ortschaften der Stadt Olpe nach der kommunalen Neugliederung von 1969 an mit Ausnahme von Oberveischede (evangelische Kirchengemeinde Attendorn). Die Kirchengemeinde Olpe gehört seit ihrem Bestehen zum Kirchenkreis Siegen, dieser zur Evangelischen Kirche von Westfalen.
Geschichte des Stadtarchives Olpe
Die Anfänge des Stadtarchivs Olpe stehen sicher unmittelbar in Zusammenhang mit der Erhebung des Dorfes Olpe zur Stadt durch den Kölner Erzbischof Heinrich II., Graf von Virneburg. Denn das Diplom der Stadtrechtsverleihung vom 26. April des Jahres 1311 bedurfte ebenso einer sicheren Aufbewahrung wie alle hernach durch den städtischen Magistrat, seine Schreiber und Bediensteten sowie die landesherrlichen Beamten für die Stadt erlassenen oder ausgefertigten Urkunden und Schriftstücke. Ist auch das Original der Stadtrechtsurkunde verlorengegangen, so belegen dieses doch die noch heute im Archiv vorhandenen Privaturkunden seit 1361 und insbesondere die landesherrlichen Privilegienbestätigungen für die Stadt Olpe seit 1368.
Für eine Sorge um die städtischen Gerechtigkeiten spricht auch das seit dem Jahr 1528 nachweisbare Stadtbuch von Olpe, das nach dem Muster anderer Städte die Abschriften der wichtigsten städtischen Urkunden enthalten haben wird, im Jahre 1795 jedoch mit einem Großteil des Archivs dem Olper Stadtbrand zum Opfer gefallen ist.
Die erste Erwähnung des Stadtarchivs liegt allerdings erst aus dem Jahre 1665 vor. In der Stiftungsurkunde des Agatha-Gelübdes vom 5. Februar heißt es ausdrücklich, die hierüber ausgefertigte Urkunde solle ins Kirchenbuch und ins Stadtbuch niedergeschrieben und in einer Ausfertigung im „Statt Archivo“ verwahrt werden, „uns und unsern Nachkommen zu ewig(er) nachricht“.
Aufbewahrungsort des städtischen Archivs war sicher das wohl schon bald nach Gründung der Stadt und der Ausbildung der Magistratsverfassung erbaute, allerdings erst seit 1527 nachweisbare Rathaus. Zeitweise scheint auch der Turm der St.-Martinus-Kirche als städtisches Archiv benutzt worden zu sein, der damals zum Teil in städtischem Besitz war beziehungsweise von der Stadt unterhalten werden musste. In beiden Bauwerken, im Rathaus und im Kirchturm, im 18. Jahrhundert auch in den Stadttürmen, lassen sich zeitweilig Lagerungen von städtischen Archivalien nachweisen.
Das für die Archivgeschichte und für die Stadt Olpe insgesamt einschneidendste Ereignis war der Olper Stadtbrand vom 28. April 1795. Innerhalb einer Stunde wurde ein Großteil der Stadt – darunter auch das Rathaus – ein Opfer der Flammen. Im Rathaus verbrannte damals der größte Teil des städtischen Archivs, Urkunden, Akten, Protokolle, die Stadtbücher etc. – Quellen für die heutige Stadtgeschichtsschreibung von unbeschreiblichem Wert gingen für immer verloren.
Doch nicht nur Unglücksfälle, sondern überhaupt jahrzehntelanges Desinteresse der Verwaltung und Bürgerschaft am historischen Erbe der Stadt führten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein zu zusätzlichen, nicht unbedeutenden Archivverlusten. Ein Blick in die hierüber in den städtischen Akten vermerkten Umstände lassen den Archivar und Historiker von heute erschaudern. Angeführt seien nur die Aktenvernichtungen der Jahre 1885 und 1886, als mit Genehmigung des Staatsarchivs in Münster ca. 500 Akten der Papiermühle zugeführt wurden, die für die heutige Geschichtsforschung allesamt von größter Bedeutung gewesen wären. Über die vernichteten Akten liegen genaue Verzeichnisse vor, in denen sich zum Beispiel die kompletten Bevölkerungslisten des 19. Jahrhunderts aufgeführt finden.
Noch 1936 berichtete der ehemalige Bürgermeister von Olpe, Heinrich Sommerhoff, zum Verbleib „früher angeblich bei der Stadt vorhanden gewesener historischer Urkunden“:
„... daß alle Urkunden aus alter Zeit, die ich s(einer) Z(eit) in Olpe übernommen habe, sich in der kleinen Truhe im Gewölbe der Stadtkasse befinden. Während meiner Amtszeit in Olpe kann daran nichts verloren gegangen sein. Es ist sehr zu beklagen, daß in früherer alter Zeit auf die Sammlung und Erhaltung alter und wertvoller Urkunden nicht der geringste Wert gelegt worden ist. Mir ist oft von Olper Bürgern gesagt worden, daß im Kellergeschoß des Rathauses sehr viele Akten mit wertvollen Urkunden offen und jedermann zugänglich herumgelegen hätten und daß Bürger davon hätten nehmen können, was ihnen zusagte. Die Schuljugend soll sogar damit, insbesondere mit Wachssiegeln, die in Holzkapseln an den Urkunden hingen, Handel getrieben haben. Damit erklärt sich wohl, daß aus eigenen Akten und Urkunden der Stadt sehr wenig über die Vergangenheit zu erfahren ist und daß sich manches sehr Wertvolle in der Hand einzelner Bürger befindet, das in das Stadtarchiv gehört.“
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg setzte allmählich ein wirkliches Umdenken und ein wachsendes Interesse an der historischen schriftlichen Überlieferung der Stadt ein. So wurden die erhaltenen Urkunden und Akten der Stadt und des Amtes Olpe 1947/48 im Auftrage der Stadt Olpe durch Archivrat Dr. Güthling erstmals fachgerecht verzeichnet und damit der Forschung zugänglich gemacht. Gleichwohl hat das Archiv auch schon vorher gelegentlich wissenschaftlicher Forschung zur Verfügung gestanden: Erinnert sei nur an die Benutzung städtischer Urkunden und Akten durch den Nestor westfälischer Geschichtsschreibung, Joh. Suibert Seibertz, in den Jahren 1829 bis 1833 und auch durch Hermann Forck für seine in städtischem Auftrag zum Stadtjubiläum 1911 verfasste „Geschichte der Stadt Olpe in Form einer Chronik“ (erschienen 1913).
Bereits im Jahr 1982 – Jahre vor Erlass des Landesarchivgesetzes NRW von 1989 – hat die Stadt Olpe in weiser Voraussicht und im Bewusstsein um die Bedeutung eines Stadtarchivs erstmals einen Archivar angestellt. Martin Vormberg hat in diesen Jahren bis zur Auflösung des damals mit der Gemeinde Kirchhundem geschlossenen Archivverbundes im Frühjahr 1989 einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des heutigen Stadtarchivs geleistet. Seit 1989 ist das Stadtarchiv Olpe hauptamtlich mit einem Historiker besetzt. Im Jahr 2000 wurde die personelle Situation durch die Festeinstellung einer Museologin verbessert, die seitdem die Museumsbestände der Stadt Olpe und im Archivverbund die Archive in Drolshagen und Wenden betreut.
Das Stadtarchiv Olpe ist heute ein moderner Dienstleistungsbetrieb innerhalb der Stadtverwaltung, untergebracht seit 1991 mit Archivbüro, Bibliothek und Leseraum in ansprechenden Räumlichkeiten in der Begegnungsstätte Altes Lyzeum in Olpe und mit Archivmagazinen daselbst und im Rathaus. Im Jahr 2016 fand darüber hinaus eine räumliche Erweiterung der Archivmagazine im Alten Lyzeum statt, verbunden mit einem archivgerechten sicherheitstechnischen Ausbau aller vorhandenen Räume. Gefördert von Politik und Verwaltung ist damit eine kompetente Dokumentations-, Informations-, Forschungs- und Bildungsstelle entstanden, die heutigen Anforderungen an ein Stadtarchiv Rechnung trägt.
Aufgaben
In seinem Standardwerk „Einführung in die Archivkunde“ von Eckhart G. Franz heißt es über das in der Öffentlichkeit vielfach heute noch vorherrschende Bild von Archiv und Archivar/in:
„Keine Frage beantwortet der Archivar / die Archivarin so oft, wie die nach Art und Gegenstand seiner Arbeit, wie diejenige, was ein Archiv eigentlich sei. Man ordnet die Archive ohne klare Abgrenzung dem Bereich der Bibliotheken und Museen zu, und der Archivar / die Archivarin selbst gilt als spitzweghafter Sonderling, der in verstaubten Gewölben mit spinnwebüberzogenen Folianten und uralten Pergamenten hantiert, um vergessene Geschehnisse aus ferner Vergangenheit ans Tageslicht zu ziehen.“
Hier ist zunächst anzumerken, dass die Quellengruppen der Pergamenturkunden und Folianten häufig nur einen geringen, wenngleich wertvollen Teil eines Stadtarchivs ausmachen. Außerdem haben die Tätigkeitsmerkmale eines Archivars / einer Archivarin von heute fast nichts mehr mit dem hier präsentierten Berufsbild gemein. Ein moderner Stadtarchivar:in ist heute eben nicht mehr nur der Verwahrer des in einer Verwaltung erwachsenen und rechtlich und für administrative Zwecke bedeutungsvollen und daher zu erhaltenden Verwaltungsschriftguts gemäß der ursprünglichen Bedeutung des Wortes Archiv – dieses geht bekanntlich auf das lateinische Wort „archivum“ zurück, welches sich wiederum über das griechische Wort „archeion“ aus dem Stammwort „arché“ ‚die Behörde, die Amtsstelle‘ ableitet. Neben den klassischen archivischen Aufgaben nimmt der Archivar / die Archivarin heute vielmehr – ausgerüstet mit modernsten Medien – Aufgaben aus verschiedenen Bereichen kultureller Arbeit wahr, ist für Forschungen, für Öffentlichkeitsarbeit und historische Bildungsarbeit zuständig und fungiert damit quasi als Gedächtnis der jeweiligen Stadt und Region. Seine Dienststelle ist zugleich Beratungs-, Dokumentations- und Forschungsstelle zur Stadt- und Regionalgeschichte.
Für die Arbeit des Stadtarchivs Olpe bildet seit dem 16. Mai 1989 das Archivgesetz NRW (Neufassung vom 1. Mai 2010) die rechtliche Grundlage, das den Kommunen aufträgt, für ihr Archivgut in eigener Zuständigkeit Sorge zu tragen, indem sie es insbesondere verwahren, erhalten, erschließen und nutzbar machen. Umgesetzt sind diese rechtlichen Bestimmungen in der »Dienstanweisung für das Archiv der Stadt Olpe» und in der »Benutzungsordnung für das Archiv der Stadt Olpe» vom 11. Mai 2003. Die Dienstanweisung für das Stadtarchiv Olpe formuliert dem Archivgesetz entsprechend:
„Das Archiv hat die Aufgabe, Dokumente zur Geschichte der Stadt und der Region Olpe zu sichern, zu übernehmen, zu verwahren, zu erschließen, zu erforschen, zu veröffentlichen oder sonst nutzbar zu machen und zur Wahrung der Rechte der Stadt beizutragen. Es soll die Dienststellen der Stadt durch Übernahme des für die laufenden Dienstgeschäfte nicht mehr benötigten Registraturguts entlasten ...“
Das Archivgesetz und auch die Dienstanweisung für das Archiv der Stadt Olpe schreiben die Übernahme nicht nur von Verwaltungsschriftgut, sondern auch von nichtkommunalem Archivgut vor, soweit es für die Geschichte der Kommune bzw. Region von Bedeutung ist. Nach früheren nicht unerheblichen Verlusten im Stadtarchiv haben die Bestände des „Historischen Archivs“ der Stadt Olpe in den letzten Jahren vor allem durch die Übernahme eigentlich verwaltungsfremder Archivalien (Vereinsarchive, Firmenarchive, stadtgeschichtliche Sammlungen, Nachlässe, Bildarchive etc.) eine erhebliche Bereicherung erfahren. Gerade dieses Sammelgut hat dazu beigetragen, dass mittlerweile herausragende Dokumentationen über die Stadt und die Region Olpe vorliegen, Olper Kulturgut erster Güte, das nicht nur für die Stadtgeschichtsforschung von größter Bedeutung ist, sondern auch für das städtische Wir-Gefühl und das bürgerliche Selbstverständnis. Denn: Was wäre eine so geschichtsträchtige Stadt wie Olpe ohne ein kompetentes geschichtliches Gedächtnis?
Die Aufgabenfelder des Stadtarchivs Olpe:
Archivische Tätigkeit
- Übernahme, Sichtung, Bewertung, Pflege und Verzeichnung von Registraturgut der Stadt Olpe und von Archivalien / Archivbeständen aus Privatbesitz
- Betreuung des Zwischenarchivs
- Betreuung der Verwaltungsbibliothek und der Landeskundlichen Bibliotheken der Stadt Olpe und des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V.
Wissenschaftliche Forschungstätigkeit
- Erforschung und Darstellung der Stadt- und Regionalgeschichte
- Herausgabe von Publikationen zur Stadt- und Regionalgeschichte
- Erfassung von Archivalien zur Stadtgeschichte in Staats-, Bistums-, Kommunal- und Privatarchiven etc.
Öffentlichkeitsarbeit und historische Bildungsarbeit
- Wissenschaftlicher Beratungsdienst, die Betreuung der Archivbenutzer und Projekte Dritter
- Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Gruppen des kulturellen, wissenschaftlichen, sozialen und schulischen Lebens (Schulen, Heimatvereinen und -bünden, überregionalen heimatkundlichen und regionalgeschichtlichen Organisationen, Instituten, öffentlichen Einrichtungen etc.)
- Heimat- und Brauchtumspflege
- Ausstellungen, Vortragsveranstaltungen, Archivführungen und sonstige Veranstaltungen
Die Arbeit des Stadtarchivs berührt alle archivischen Bereiche, setzt aber zurzeit Schwerpunkte auf die Digitalisierung und Entsäuerung von Archivbeständen, auf die weitere Aufarbeitung und Publikation der Olper Stadtgeschichte und auf die Entwicklung eines Konzepts zur langfristigen sicheren Verwahrung des kulturellen Gedächtnisses der Stadt Olpe.
Ein archivfremdes, zusätzliches Aufgabenfeld ist in Olpe die wissenschaftliche Betreuung und der Ausbau der städtischen Museumssammlung
- Museumsplanung und -konzeption
- Bestandspflege, -verwaltung, -ergänzung, -erschließung, -erforschung
- Präsentation der Sammlungen
- Zusammenarbeit mit dem Förderverein Stadtmuseum Olpe e.V.
Tätigkeitsberichte
Bestände
Das Stadtarchiv Olpe verwahrt ca. 200 unterschiedliche Bestände. Hierzu zählen neben den in der Stadtverwaltung entstandenen amtlichen Beständen auch zahlreiche Sammlungen, Nachlässe, Vereinsarchive, Archive von Gewerbebetrieben, Zeitungsarchive, Bildarchive, Tonträger und vieles andere mehr.
Über die Bestände des Stadtarchivs Olpe informiert die Beständeübersicht.
Benutzung
Die im Stadtarchiv Olpe verwahrten Bestände (Archivalien, Literatur etc.) können von jedermann benutzt werden, soweit gesetzliche Bestimmungen oder Regelungen der Stadt Olpe und die Benutzungsordnung für das Archiv der Stadt Olpe dem nicht entgegenstehen.
Der Benutzende hat unter Angabe von Zweck und Gegenstand schriftlich einen Antrag auf Benutzung des Stadtarchivs Olpe zu stellen. Gleichzeitig verpflichtet er/sie sich, bestehende Urheber- und Personenrechte zu beachten und Verstöße dagegen selbst zu vertreten.
Der Benutzungsantrag kann im Stadtarchiv Olpe persönlich, online oder schriftlich an folgende Adresse gestellt werden:
57462 Olpe
Karte anzeigen
Telefon: 02761 83-1293
t.erlenbusch@olpe.de
Raum: Stadtarchiv
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Publikationen
Publikationen der Stadt Olpe, des Stadtarchivars Olpe und des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e. V.
Die Stadt Olpe, das Stadtarchiv Olpe und der Heimatverein für Olpe und Umgebung e. V. geben regelmäßig Veröffentlichungen zur Geschichte von Stadt und Region Olpe heraus. Diese können über das Stadtarchiv Olpe bezogen werden.
Publikationen der Stadt Olpe, des Stadtarchivs Olpe und des Heimatvereins Olpe
Weitere Informationen:
Olpe – Geschichte von Stadt und Land
• Band 1: Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Olpe 2002
• Band 2: Von der Weimarer Republik bis zur Gegenwart (zwei Teilbände). Olpe 2011
• Band 3: Plattdeutsches Wörterbuch für Olpe und das Olper Land. Olpe 2008
• Postkartenmappe: Olpe - unsere Stadt. Olpe 2011
Olpe in Geschichte und Gegenwart
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 17 (2009)
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 18/19 (2011)
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 20 (2012)
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 21 (2013)
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 22 (2014)
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 23 (2015)
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 24 (2016)
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 25 (2017).
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 26 (2018).
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 27 (2019).
• Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. Band 28 (2020).
Ein Dorf in schwerer Zeit
• Ein Dorf in schwerer Zeit. Neuenkleusheim im Zweiten Weltkrieg (2012)
Erinnerungen an die Franziskanerinnen in Olpe
Bibliographie der Stadt Olpe
Bibliographie Stadt Olpe 1648-2000
Ergebnis sich über mehrere Jahre hinziehender Recherchen von Heinz Quellmalz und Stadtarchivar Josef Wermert ist die „Bibliographie Stadt Olpe 1648-2000“, die im Jahr 2001 in der Reihe „Quellen und Beiträge des Stadtarchivs Olpe“ als Band 8 publiziert wurde.
Die Bearbeitenden hatten sich zum Ziel gesetzt, sämtliches Schrifttum, das sich mit der Stadt Olpe näher beschäftigt, bibliographisch zu erfassen und in einem Nachschlagewerk der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. So konnten für den Zeitraum ab 1648 über 7000 Literaturtitel zusammengetragen werden.
Im Geleitwort der Stadt Olpe zur „Bibliographie Stadt Olpe 1648-2000“ heißt es: „Jeder, der sich Aspekten der Stadt- oder Regionalgeschichte zuwendet oder sich einem sonstigen zum Beispiel naturkundlichen, kulturellen, kunstgeschichtlichen, genealogischen oder anderen Themen widmet, kennt die mit der Suche nach geeigneter Literatur üblicherweise verbundenen Schwierigkeiten. Das gilt vor allem für den Bereich der so genannten ‚grauen Literatur’, womit die ohne Verlag und ISBN/ISSN-Nummer erschienenen und damit bibliographisch oft nicht faßbaren kleineren, nicht weit verbreiteten Publikationen z.B. von Vereinen bezeichnet werden. Die vorliegende, systematisch geordnete Bibliographie bietet nun schnell und ohne große Suche einen Überblick über die für ein bestimmtes Thema in Frage kommende Literatur. Sie macht aber auch die Vielzahl der Veröffentlichungen deutlich, die ... insbesondere in den letzten Jahrzehnten erschienen und nur noch von ‚Insidern’ zu überschauen und auch zu sammeln ist.“
Die „Bibliographie Stadt Olpe« kann als Buch erworben oder auch online eingesehen werden.
Jahresbibliographien
Das Stadtarchiv Olpe publiziert darüber hinaus jährlich eine „Olper Bibliographie“ in dem vom Heimatverein für Olpe und Umgebung e.V. herausgegebenen Jahrbuch „Olpe in Geschichte und Gegenwart“ (OGG).
Seit dem Erscheinen der „Bibliographie Stadt Olpe“ im Jahr 2001 wurden bearbeitet:
Olper Bibliographie 2001. In: OGG 10 (2002). S. 225-244.
Olper Bibliographie 2002. In: OGG 11 (2003). S. 201-229.
Olper Bibliographie 2003. In: OGG 12 (2004). S. 243-270.
Olper Bibliographie 2004. In: OGG 13 (2005). S. 251-270.
Olper Bibliographie 2005. In: OGG 14 (2006). S. 257-274.
Olper Bibliographie 2006. In: OGG 15 (2007). S. 263-279.
Olper Bibliographie 2007. In: OGG 16 (2008). S. 265-278.
Olper Bibliographie 2008. In: OGG 17 (2009). S. 315-334.
Olper Bibliographie 2009/2010. In: OGG 18/19 (2011). S. 385-409.
Olper Bibliographie 2011. In: OGG 20 (2012). S. 375-399.
Olper Bibliographie 2012. In: OGG 21 (2013). S. 413-426.
Olper Bibliographie 2013. In: OGG 22 (2014). S. 361-384.
Olper Bibliographie 2014. In: OGG 23 (2015). S. 375-390.
Olper Bibliographie 2015. In: OGG 24 (2016). S. 393-413.
Olper Bibliographie 2016. In: OGG 25 (2017). S. 359-372.
Olper Bibliographie 2017. In: OGG 26 (2018). S. 373-384.
Olper Bibliographie 2018. In: OGG 27 (2019). S. 343-353.
Olper Bibliographie 2019. In: OGG 28 (2020). S. 407-422.
Archivpädagogik
Standort: Stadtarchiv Olpe. Lernprogramm „Quellen: Urkunden, Akten, Siegel etc.“
Heimatpflege
Dem Stadtarchiv Olpe obliegt auch die Förderung der Heimat- und Brauchtumspflege.
Die Dokumentation der Regionalgeschichte und die Förderung von Regionalgeschichtsschreibung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit:
- dem Heimatverein für Olpe und Umgebung e.V.
- dem Kreisheimatbund Olpe
- dem Sauerländer Heimatbund
- dem Westfälischen Heimatbund sowie
- weiteren kulturtreibenden, brauchtumsfördernden und sonst wie in der Heimatpflege tätigen Vereinen, Verbänden und
Gesellschaften (z.B. Poschegesellschaften – Schützenvereine – Förderverein Stadtmuseum Olpe e.V.)
Museumssammlung der Stadt Olpe
Schon seit Gründung des Heimatvereins für Olpe und Umgebung 1921 – damals noch „Heimatverein für das ehemalige Justizamt Olpe“ genannt, gibt es Überlegungen, in Olpe ein Museum zu gründen. Ernsthaftere Bestrebungen seitens des Vereins führten seit Beginn der 1930er-Jahre zum Aufbau einer größeren musealen Sammlung, deren Neuzugang in der vereinseigenen Zeitschrift „Heimatblätter“ der Öffentlichkeit bekanntgegeben wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Sammlung jedoch 1946 wegen der damals herrschenden Raumnot wieder aufgelöst. Die Exponate wurden den ehemaligen Stiftern zurückgeben. Man sah sich wegen der Kriegsfolgen auch langfristig nicht in der Lage, ein Museum zu errichten. Dennoch blieb der Wunsch nach einem Museum bei vielen Olper Bürgern und namentlich dem Heimatverein lebendig.
Seit Mitte der 1980er-Jahre gibt es seitens der Stadt Olpe neuerliche Bestrebungen, ein Stadtmuseum zu verwirklichen. So erwarb die Stadt 1986 die umfangreiche private „Sammlung Heinz Vitt“, um sie als möglichen Grundstock für ein Stadtmuseum zu nutzen. Ein Jahr später wurde die „Mineraliensammlung Heinrich Pöppelmann“ käuflich erworben, obwohl noch kein Museumsgebäude existierte und auch noch keine konkretere Museumskonzeption vorlag. Weitere umfangreiche Sammlungen folgten: 1995 wurde die „Stadtgeschichtliche Sammlung Dr. Manfred Schöne“ angekauft, und ein Jahr später kam ein großer Teil des Inventars der aufgelösten „Adler-Apotheke Olpe“ in städtischen Besitz. Zahlreiche kleinere und größere Stiftungen im Hinblick auf ein Stadtmuseum folgten.
Die Exponate der Museumssammlung der Stadt Olpe werden vom Stadtarchiv Olpe betreut, sind allerdings noch nicht vollständig inventarisiert. Der Bestand beläuft sich zurzeit auf mehrere Tausend Exponate, die in verschiedenen Schulgebäuden magaziniert sind, zum Teil auch im Stadtarchiv im Alten Lyzeum der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Auf Anregung des Stadtarchiv Olpe und des Heimatvereins gründeten am 4. November 1997 engagierte Olper Bürgerinnen und Bürger einen „Förderverein Stadtmuseum Olpe e.V.“, der sich seitdem um die Verwirklichung des Museums-Gedankens bemüht. Nach den aktuellen Vorstellungen des Vereins soll das Stadtmuseum im Olper Rathaus bzw. als moderner Anbau an das in Planung befindliche neue Verwaltungsgebäude hinter dem Bahnhof entstehen und die Geschichte von Stadt und Region Olpe in öffentlich wirksamer und wissenschaftlich fundierter Weise darstellen. Ein Schwerpunktthema soll der „Biggesee“ sein.
Stadtarchiv Olpe digital
Das Stadtarchiv Olpe hat inzwischen verschiedene Archivalien und Publikationen digitalisiert. Diese können online eingesehen und zu Recherchezwecken genutzt werden.
Sie finden die digitalisierten Angebote unter der Rubrik "Stadtarchiv Olpe digital".