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Zusatzinformationen

Wohn- und Geschäftshaus, Frankfurter Straße 20

Lage/Standort
 

Wohn- und Geschäftshaus
Frankfurter Straße 20
DE - 57462 Olpe Adresse über Google Maps anzeigen
Flur: Gemarkung: Olpe-Stadt
Flurstück: Flur: 27; Flurstück: 742


Beschreibung des Denkmalwertes

Das zweigeschossige Wohn- und Geschäftshaus mit Mansarddach wurde 1949/50 nach Plänen des Olper Architekten Peter Sondermann im Auftrag der Putzmachermeisterin Maria Müller errichtet. Es ersetzte einen im März 1945 zerstörten Fachwerkvorgängerbau aus der Zeit nach dem Stadtbrand von 1795. Der Neubau mit Schaufenstern im Erdgeschoss, Wohnungen in den Obergeschossen und rückseitigen Balkonen ist weitgehend in seiner ursprünglichen Form erhalten. Besonders prägend sind die verschieferte Dachzone mit Gauben, die originale Fensterteilung sowie zahlreiche Details im Inneren, etwa die Treppe, Türen und die seitliche Haustür mit kunstvoller Laibung.

Das Gebäude ist nicht nur architekturgeschichtlich von Bedeutung, da es mit seiner traditionalistischen Formensprache einerseits typische Merkmale des Wiederaufbaus der Nachkriegszeit zeigt, andererseits aber bewusst Bezüge zum klassizistischen Wiederaufbau Olpes nach 1795 herstellt. Es dokumentiert zugleich eindrucksvoll die schwierige Wiederaufbauphase nach 1945, in der Maria Müller nach dem Verlust ihres Hauses und ihres Ehemannes den Neubau gegen zahlreiche bürokratische und materielle Hürden durchsetzte, um für sich, ihre Angestellten und Mieter Wohn- und Arbeitsräume zu schaffen.

Als Zeugnis von Kriegszerstörung, Wiederaufbau und der sozialen wie wirtschaftlichen Lebensumstände einer Olper Bürgerin in der Nachkriegszeit besitzt das Haus hohen dokumentarischen Wert. Städtebaulich prägt es den historischen Stadtkern durch seine Kubatur und seine einfügende Gestaltung maßgeblich mit. Damit sind wissenschaftliche, architektur- und städtebaugeschichtliche Gründe für die Erhaltung und Unterschutzstellung des Gebäudes gegeben.