Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2022
Die Kreisstadt Olpe erhielt erneut die Note 3,9 und erzielte somit ein ähnliches Resultat wie bei der letzten Bewertung im Jahr 2020. Bundesweit liegt Olpe im Ranking der vergleichbaren Orte auf Platz 199 von 447, landesweit in NRW auf Platz 56 von 125. Allerdings haben sich dieses Mal lediglich 105 Olper Radfahrerinnen und Radfahrer an der Umfrage beteiligt, während die Anzahl der Teilnehmenden in der Kreisstadt 2020 bei 246 Personen lag.
- Im Zuge ADFC-Fahrradklima-Tests wurden besonders die Wegweisung für Radfahrende, die geöffneten Einbahnstraßen und die Erreichbarkeit des Stadtzentrums positiv hervorgehoben.
- Eine negative Beurteilung erfuhren im Speziellen der Winterdienst auf Radwegen, die Führung an Baustellen und die Möglichkeiten, öffentliche Fahrräder zu nutzen oder auszuleihen.
„Gerade vor dem Hintergrund des sich aktuell in Bearbeitung befindlichen Mobilitätskonzeptes für die Kreisstadt und der geplanten Aktualisierung des Radverkehrskonzeptes von 2018 finde ich es schade, dass die Beteiligung im Vergleich zu letzten Umfrage um mehr als fünfzig Prozent gesunken ist“, so Bürgermeister Peter Weber. „Umso dankbarer sind wir für das erhaltene Feedback. Wir werden die einzelnen Punkte betrachten und an Verbesserungen arbeiten, beispielweise was die Verkehrsführung an Baustellen betrifft. Generell gilt es jedoch genau hinzuschauen, wie sich die jeweilige Gesamtsituation darstellt.“
So gibt Weber zu bedenken, dass hinsichtlich des Winterdienstes auf Radwegen eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufgestellt werden muss. Werden Radwege im Winter geräumt, steigen die Räumungskosten für alle Bürgerinnen und Bürger. Zudem sind nicht alle Räumfahrzeuge radweggeeignet und das entsprechende Personal muss zur Verfügung stehen. Dem entgegen steht die Zahl der potentiellen Radfahrerinnen und Radfahrer, die im Winter das Rad aktiv nutzen. Was den öffentlichen Fahrradverleih bzw. die –nutzung betrifft, gab es bereits Ideen zu Umsetzung, die bislang stets an den intensiven Service- und Wartungsarbeiten, die ein solches Angebot mit sich bringt und die gewährleistet sein müssen, scheiterten.
„Das Thema umweltschonende Mobilität bleibt im Fokus und wir werden uns auch zukünftig für die Weiterentwicklung des Radverkehrs in unserer Kreisstadt einsetzen“, erklärt Weber.
Eine gute Gelegenheit, den Radverkehr in und um Olpe auf Herz und Nieren zu prüfen, bietet das dritte Olper Stadtradeln. Im Aktionszeitraum vom 14. August bis 3. September sind alle Personen, die in Olpe wohnen, arbeiten, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen, aufgerufen, so oft wie möglich mit dem Rad zu fahren und aktiv CO2 zu sparen. Weitere Informationen zu der Aktion sowie zur Registrierung können unter https://www.stadtradeln.de/olpe abgerufen werden. Das Team mit der höchsten Anzahl der durchschnittlich pro Kopf gefahrenen Kilometer erhält 1.000 Euro Spendengeld für einen guten Zweck seiner Wahl.
Über das Anregungs- und Ereignismanagement der Kreisstadt Olpe, kurz AEM genannt, kann die Stadtverwaltung jederzeit auf Gefahrenstellen im Radwegeverlauf oder andere Missstände hingewiesen werden. Das AEM steht als mobile App für iPhones und Android-Handys zur Verfügung steht. Einfach im App-Store nach dem Stichwort AEM suchen und kostenlos downloaden.
Allgemein gab es zum zehnjährigen Jubiläum des ADFC-Fahrradklima-Tests Rekordzahlen im Hinblick auf die Beteiligung. Rund 245.000 Menschen – so viele wie nie zuvor – stimmten bei der bundesweiten Umfrage zur Zufriedenheit von Radfahrerinnen und Radfahrern ab. Das Gesamtergebnis 2022 zeigt, dass es bundesweit noch Luft nach oben gibt. Die Teilnehmenden bewerteten das Radfahrklima in Deutschland summa summarum mit der Note 3,96. Vielerorts entspricht die Infrastruktur noch nicht den Wünschen und Erwartungen der Radfahrenden.
Alle Ergebnisse stehen im Internet auf der Seite https://fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse#c5487 zur Verfügung und sind in Auszügen im Schaukasten am Olper Busbahnhof nahe der Fahrrad-Box ausgehängt.
