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01.02.2022

Die Weichen für Olpes Entwicklung zur Smart City sind gestellt

Auf der Basis von Bürgerbeteiligungsformaten sowie verwaltungsinternen und politischen Diskussionen wurden für die Kreisstadt Olpe verschiedene Smart City Maßnahmen entwickelt und priorisiert.

Mit Beschluss dieser Maßnahmen durch die Stadtverordnetenversammlung ist die Smart City Strategie finalisiert und dient als Weichenstellung für die Stadtentwicklung in den nächsten Jahren. Sie beinhaltet zum einen die Vision Olpe 2030 und die damit verbundenen Ziele, zum anderen die daraus abgeleiteten und vom Rat beschlossenen Maßnahmen, welche bis 2026 umzusetzen sind und im Rahmen des Förderprojekts „Smart Cities made in Germany“ finanziert werden.

Die beschlossenen Maßnahmen stellen sich konkret wie folgt dar:

1)    House of Learning am Städtischen Gymnasium Olpe: In enger Kooperation mit der regionalen Wirtschaft, der Universität Siegen sowie dem Kreis Olpe steht das House of Learning für einen modernen Lernort, der Unterrichtspraxis und -entwicklung, Lehrerausbildung sowie Forschung miteinander vernetzt und anhand von praxisorientierter Lehre und international anerkannten Abschlüssen Kinder und Jugendliche bestmöglich auf die moderne und digitalisierte Arbeitswelt vorbereitet. Die Umsetzung soll bis Ende 2026 erfolgen. Bereits jetzt haben sich am Städtischen Gymnasium die Digitalwerkstatt des Kreises Olpe und der Bildungsconnector Olpe, kurz bc:olpe, ein Modellprojekt der Universität Siegen, des Kreises Olpe und der Stadt Olpe zur Entwicklung digitaler Kompetenzen in Schulen, angesiedelt.

2)    Ausbau des LoRaWAN-Netzes und Sensorik: Mittels eines LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) sollen Sensoren ab spätestens Ende 2023 die Belegung von Parkplätzen sowie den Feuchtigkeitsspiegel junger Straßenbäume erfassen und so den Parksuchverkehr verringern bzw. eine optimale Bewässerung ermöglichen. Erste Parkplatzsensoren werden bereits zeitnah installiert. Die Installation weiterer Sensoren an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet, die beispielsweise die Feinstaubbelastung oder die Luftfeuchtigkeit messen, erfolgt bis spätestens 2026.

3)    Offene regionale Datenplattform: Als Gemeinschaftsprojekt der Städte Olpe, Arnsberg, Bad Berleburg, Menden und Soest entsteht bis Mitte 2022 eine kommunenübergreifende Datenplattform, welche die Basis für eine Vielzahl von datenbasierten Anwendungen ist. Unter anderem bietet sie Bürgerinnen und Bürgern die komfortable Möglichkeit, öffentliche städtische Datensätze einzusehen und zu nutzen.

4)    New Work: Entsprechend der fortschreitenden Digitalisierung und dem zunehmendem Umbruch in der Arbeitswelt, soll bei der Stadtverwaltung ein Kulturwandel vollzogen und die Arbeitsweise bis zum Umzug in das neue Bürgerhaus 2025 auf „New Work“, die Arbeitswelt der Zukunft, umgestellt werden. Das Konzept „New Work“ zeichnet sich unter anderem durch Bürgerorientierung, Flexibilität, Agilität sowie eine moderne Führungsstruktur aus.

 5)    Beteiligung 4.0: Es ist geplant, bis 2023 eine vielfältige Beteiligungsplattform für Olper Bürgerinnen und Bürger aller Altersklassen zu schaffen, um einen größeren Anteil an politischer Mitwirkung zu ermöglichen und die Transparenz von politischen Entscheidungen zu erhöhen. Essentiell für eine gelungene Umsetzung ist die engagierte Teilnahme der beteiligten Gruppen.

6)    Olpe App: Die unmittelbare Kommunikation mit der Stadtverwaltung sowie das Erledigen von Dienstleistungen oder der Kauf von Eintrittskarten soll mit Hilfe einer Olpe App ab spätestens 2025 direkt über das Handy bürgerfreundlich erledigt werden können.

7)    Smarte Rundgänge: Die Ende 2021 eröffnete, digitale Stadtführung rund um Olpe und seine Geschichte (https://stadtfuehrung-olpe.de) soll zukünftig durch zusätzliche, generationsübergreifende und digitale Angebote zur Stadtrallye ausgebaut werden. Darüber hinaus ist geplant, weitere Olper Rundgänge und Wanderwege um digitale Komponenten zu erweitern.

8)    Smarte Straßenbeleuchtung: Eine bedarfsgerechte Beleuchtung von Straßen ist ressourcenschonend und insektenfreundlich. Bis 2026 sollen daher in einem weniger befahrenen Straßenabschnitt Bewegungsmelder oder andere Technologien bei der Straßenbeleuchtung ausprobiert werden, um so Daten und Erfahrungen für eine flächendeckende, smarte Beleuchtung zu sammeln.

Mit der Finalisierung der Strategie ist die erste Smart City Projektphase abgeschlossen. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fördert das Projekt „Smart Cities: 5 für Südwestfalen“, zu dem Olpe gehört. Für die sich jetzt anschließende, zweite Projektphase erhält für die Kreisstadt eine maximale Fördersumme von 1,6 Millionen Euro.

Bürgermeister Peter Weber: „Nach der Erarbeitung der Strategie starten wir im Projekt Smart City jetzt in die Umsetzungsphase. Das Thema wird damit mehr und mehr auch praktisch für die Menschen erlebbar. Ziel ist es, mit intelligenten technischen Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger beizutragen.“

Hintergrund: Nachdem im Rahmen von Beteiligungsformaten und Workshops die Vision Olpe 2030 entwickelt und im Dezember 2020 von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen wurde, folgte die gemeinsame Ausarbeitung von darauf aufbauenden Zielen und die Entwicklung konkreter Maßnahmen unter erneuter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Diese Maßnahmen wurden Ende 2021 im Rat der Stadt Olpe verabschiedet und sollen nun bis spätestens Oktober 2026 umgesetzt werden, um zur Erreichung der Vision beizutragen. Die Zusammenfassung der Vision Olpe 2030 lautet: Eine l(i)ebenswerte, lernbegeisterte, nachhaltige und digitale Kreisstadt, die Tradition und Moderne miteinander verbindet.