Geschichte in Olpe
Vermutlich wurde um 800 n. Chr. auf dem fränkischen Reichshof Olpe ("Ol-apa" = ,Bach im feuchten Wiesengrund´) an der Kreuzung der Fernwege "Römerweg" und "Eisenstraße" - wo die Olpe in die Bigge mündet - eine dem heiligen Martinus geweihte Eigenkirche gegründet. 1311 verlieh der Kölner Erzbischof Heinrich II. Graf von Virneburg dem Dorf Olpe die Stadtrechte. Stadtpatron ist der heilige Martinus.
Heute ist Olpe mit rund 25.000 Einwohnenden, gelegen an Westfalens größter und schönster Talsperre, dem Biggesee, eine schmucke Kreisstadt mit hoher Lebensqualität. Zeugnisse der interessanten Geschichte Olpes sind zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie unter anderem die Reste der alten Stadtbefestigung, die Pfarrkirche St. Martinus, der Geschichtsbrunnen am Kurkölner Platz, die Rochuskapelle und die Kreuzkapelle. Auch das Olper Land hat zahlreiche historische Bauwerke aufzuweisen.
Im Schnittpunkt der Autobahnen A 4 / A 45 hat sich die Stadt zu einem leistungsfähigen Mittelzentrum entwickelt und bietet für Handel, Handwerk und Gewerbe zukunftsträchtige Perspektiven.
Im Bereich Tourismus treffen Einheimische und Gäste auf ein reichhaltiges Angebot, das von A wie Angeln bis W wie Wandern reicht.
Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zum geschichtlichen Geschehen in Olpe.
Zeitleiste:
Von Josef Wermert (Aus: Olpe – Geschichte von Stadt und Land. Band 1 und 3. Olpe 2002-2011)
Frühgeschichte
700.000 – 10.000 v. Chr.
Altsteinzeit (Paläolithikum)
80.000 – 60.000 v. Chr.
Erste Menschen betreten das westfälische Mittelgebirge (Balver Höhle, Neandertaler).
um 30.000 v. Chr.
Der anatomisch moderne Mensch homo sapiens sapiens läßt sich nachweisen.
10.000 – 5500 v. Chr.
Mittelsteinzeit (Mesolithikum)
Spätestens jetzt wird das heutige Stadtgebiet von Olpe vom Menschen (Nomaden) betreten.
5500 – 2000 v. Chr.
Jungsteinzeit (Neolithikum)
Erste seßhafte Bauern treten auf.
2000 – 700 v. Chr.
Bronzezeit
700 v. Chr. – Chr. Geburt
Vorrömische Eisenzeit (Hallstatt-, La-Tène-Zeit)
Wallburg Hofkühl bei Oberveischede
Chr. Geb. – 400 n. Chr.
Römische Kaiserzeit
Rückgang der teilweise sehr dichten eisenzeitlichen Besiedlung auf „germanischen“ Druck. Klimaverschlechterung in der jüngeren Römischen Kaiserzeit
Mittelalter
ab 400 n. Chr.
Völkerwanderungszeit und Beginn des Mittelalters
spätes 7. / 8. Jh.
Sporadische Besiedlung des spärlich besiedelten Olper Raumes durch landsuchende Siedler – zum Teil wohl sächsischer Herkunft (ursprünglich in Norddeutschland beheimatet, Engern).
Gräberfunde von Hespecke bei Grevenbrück
772 – 804
Sachsenkriege unter Karl dem Großen
777 / 780
Bildung von Missionssprengeln in der neuen fränkischen Provinz Sachsen. Südwestfalen wird wohl schon jetzt dem Kölner Kirchensprengel zugewiesen. Die religiöse Bindung nach Köln besteht bis 1821.
795
Das Bistum Köln wird zum Erzbistum erhoben.
797
Reichstag in Aachen: Einverleibung Sachsens in das karolingische Reich
um 800
Vermutlich wird auf konfisziertem sächsischen Besitz, auf einem nunmehr fränkischen Reichshof (Hypothese von Manfred Wolf) an der Kreuzung der Fernwege _Römerweg_ (Bonn/ Paderborn) und _Eisenstraße_ (Frankfurt/Siegen/Hagen/Dortmund) und im Mündungswinkel von Olpe und Bigge eine dem karolingischen Haus- und Reichsheiligen Martinus geweihte Eigenkirche des (fränkischen) Hofinhabers gegründet.
Der Name Olpe („Ol-apa“) bezeichnet ursprünglich einen ‘Bach im feuchten Wiesengrund’.
9. / 10. Jh.
Intensive Rodungen – die südsauerländischen -inghausen Orte entstehen.
um 1000
Erste Bodenfunde aus dem Olper Raum lassen sich datieren: Scherben- und Schlacken (Eisengewinnung und -verarbeitung) in der Wüstung Kimickerberg, Münzfund in Dahl (nach 1005).
Umwandlung der Wallburg auf dem Oedingerberg in ein adeliges Damenstift
11. Jh.
Das Patronatsrecht über die Olper Kirche wird dem Stift St. Severin in Köln übertragen (1233 nachweisbar). Das Präsenta-tionsrecht geht später an Magistrat und Gemeinde der Stadt Olpe über.
11. / 13. Jh.
Eisenerzeugung in Waldschmieden/Rennfeuerhütten
1180 Reichsversammlung zu Gelnhausen: Ächtung Heinrichs des Löwen und Teilung des Herzogtums Sachsen. Herzog in Westfalen und Engern, d.h. über Westfalen südlich der Lippe, wird der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg.
1183 / 85
Das Mirakelbuch von St. Anno in Siegburg berichtet über die Heilung eines Jungen in einem Dorf namens Olpe (ob Olpe im Sauerland, ist nicht gesichert).
12. / 13. Jh.
Bau des romanischen Turms der St. Cyriacus-Kirche in Rhode (adelige Eigenkirche der Zeit nach 1100 ?) – das älteste erhaltene Bauwerk auf heutigem Olper Stadtgebiet
1220
Olpe wird erstmals urkundlich erwähnt – der Dechant (des Dekanates Attendorn), Albertus in Olpe („Olepe“), wird genannt.
1222
Erhebung Attendorns zur Stadt – wahrscheinlicher Bau der kölnischen Burg Schnellenberg zum Schutz der Stadt
1233
Vergleich zwischen Propst und Dechant des Stifts St. Severin in Köln: Die Besetzung der Pfarrstelle zu Olpe soll beim Propst liegen.
1235
Gräfin Mechthild von Sayn gründet mit ihrem Mann Graf Heinrich III. von Sayn das Zisterzienserinnenkloster Drols-hagen (ursprünglich pfalzgräflicher Besitz ?).
1248
Erzbischof Konrad von Hochstaden erwirbt Burg und Herrschaft Waldenburg bei Attendorn von der Witwe Gräfin Mechthild von Sayn (ursprünglich pfalzgräflicher Besitz ?). Olpe kommt durch diesen Verkauf möglicherweise ebenfalls an das Erzstift Köln (Hypothese von Manfred Wolf) und bleibt weiterhin beim jetzt kölnischen Amt Waldenburg.
1288
Schlacht bei Worringen
1311
Der Kölner Erzbischof Heinrich II. Graf von Virneburg verleiht dem durch Feinde des Stifts mit Raub und Brand heimge-suchten Dorf Olpe, das wie die Kirche auf dem Hof Olpe entstanden ist, die Stadtrechte (Attendorner und damit Soester Stadtrecht). Befestigungsrecht – Stützpunkt gegen die Grafen von der Mark. Stadtpatron wird der Kirchenpatron St. Martinus (im Stadtsiegel seit 1360 nachweisbar). Auf dem Rest des landesherrlichen Hofes in Olpe, auf der _Küchenstätte_, befindet sich im 14. Jahrhundert vermutlich ein Burglehen der Waldenburger Burgmannenfamilie von Drols-hagen. Im 17./18. Jahrhundert steht hier das Haus des kurfürstlichen Richters.
1311 / 32
Erzbischof Heinrich II. verleiht der Stadt Olpe das Recht, Pers-onen beiderlei Geschlechts zu Bürgern aufzunehmen, gleichgültig aus welchem Stand und unter welchen Umständen sie kommen.
1336
Ersterwähnung der Mark Griesemert
1336 – 1353
Erwähnungen einer Ministerialenfamilie von Eppenbracht (Stammsitz Eppenberg südlich Sondern)
1338
Erzbischof Walram bestätigt die Stadtrechte.
1347
Ersterwähnung von Tecklinghausen
1350
Die Pest (Beulenpest) erreicht Westfalen.
1354
Ersterwähnung von Oberveischede (Kirchspiel Helden)
1355
Ersterwähnung von Ronnewinkel
1360
Ersterwähnung von Rosenthal, Lütringhausen und der später aufgegebenen Siedlungen Alemicke und Kimicke
1365
Hunolt von Hillewordinchusen verspricht Bürgermeister, Rat und Bürgern zu Olpe, ihnen in Zukunft keinen Schaden mehr zufügen zu wollen.
1367 und 1368
Cuno von Falkenstein, Koadjutor bzw. Administrator der Kölner Kirche, bestätigt die Stadtrechte.
1368
Die Stadt Olpe leistet beim Erwerb der Grafschaft Arnsberg durch Kurköln einen finanziellen Beitrag.
1373
Erzbischof Friedrich III. gewährt der von Brand zerstörten Stadt Olpe zur Förderung des Wiederaufbaus gewisse Freiheiten. Vermutlicher Beginn des Baus von Stadtmauern und Stadttürmen
1376
Ersterwähnung von Kirchesohl
1383
Ersterwähnung von Altenkleusheim (=Kleusheim; -heim-Orte entstanden wohl bereits im 8./9. Jh.), Rhonard und Stachelau
1388
Ersterwähnung von Rhode
1406
Ersterwähnung von Günsen
1409
Ersterwähnung von Rehringhausen und Saßmicke
1422
Ersterwähnung von Rüblinghausen
1435
Schutzbündnis des Erzbischofs Dietrich von Köln und der Städte Soest, Attendorn, Olpe, Werl, Menden, Balve und Recklinghausen einerseits sowie des Junkers Gerhard von Kleve, Grafen von der Mark, und der Städte Hamm, Unna, Kamen, Neustadt, Iserlohn, Breckerfeld, Neuenrade und Bochum andererseits
1437
Die erste Erblandvereinigung der westfälischen Stände (Ritterschaft und Städte) zum wechselseitigen Schutz wird unter Teilnahme der Stadt Olpe errichtet.
1441
Erste urkundliche Erwähnung der Kirche in Rhode
1445
Erzbischof Dietrich II. erobert während der Soester Fehde die märkisch-klevische Burg Bilstein unter Mitwirkung der Städte Attendorn, Olpe und Drolshagen und gliedert die Herrschaft ins Herzogtum Westfalen ein. Bilstein wird Sitz des südlichen Quartiers des Herzogtums Westfalen, bestehend aus den Ämtern Bilstein, Fredeburg und Waldenburg (hier Olpe). Seitdem gehört das gesamte Gebiet des heutigen Kreises Olpe zum Herzogtum Westfalen des Kurfürstentums Köln.
1454
Erzbischof Dietrich II. verpfändet an Bürgermeister und Rat zu Olpe die als „Schoß“ bezeichnete jährliche Abgabe der Stadt an den Landesherrn (wohl Entgelt für die Selbstverwaltung der Stadt).
1454 / 56
Ersterwähnung von Hammerschmieden, deren Inhaber zugleich Olper Bürger sind. Fabrikation von Halbfabrikaten (Bleche und Blechwaren, Pfannenscheiben und Pfannen), Eisen- und Kupferkessel im Olper Raum.
Schwindende Bedeutung Attendorns als Zentrum des Fernhandels im südlichen Sauerland
1460
Erwähnung von Freistühlen bei der Stadt Olpe
1462
Verbundbrief von Ritterschaft und Städten des Amtes Waldenburg – Attendorn, Olpe und Freiheit Drolshagen –, ungeteilt zusammenzubleiben und zur Kölner Kirche zu halten (Erneuerung 1480)
1463
Erblandvereinigung zwischen Erzbischof Ruprecht und den Landständen
1475
Ersterwähnung von Dahl
1476 – 1478
In Köln läßt sich der Drucker/Verleger Petrus in Altis (= von der Höhe) aus Olpe nachweisen (genannt 1450 – 1495).
1477
Die Freiheit Drolshagen wird zur Stadt erhoben und mit Olper Stadtrecht bewidmet.
1480
Erzbischof Hermann IV. bestätigt die Stadtrechte.
1494
Der Geistliche und Mäzen Johann Bergmann von Olpe (ca. 1460-1531/32) gibt in Basel die Moralsatire _Das Narrenschiff_ von Sebastian Brant heraus (= 1. Bestseller).
Ende 15. Jh.
Die Stadt Olpe hat vermutlich ca. 400 Einwohner.
Neuzeit
1500
Die Kreuzkapelle an der Bigge wird erstmals erwähnt.
1503Ersterwähnung des neben der Kreuzkapelle gelegenen städtischen Armenhauses
1505
Die Stadt Olpe erhält das Recht, Wegegeld zu erheben.
1509
Erzbischof Philipp II. bestätigt die Stadtrechte.
1517
„Thesenanschlag“ Martin Luthers in Wittenberg – Beginn der Reformation in Deutschland
1524
Stiftung der Vikarie „ad sanctam crucem et sanctum Sebastianum“ in der Olper Pfarrkirche
1525
Erster Nachweis der Olper Schützengesellschaft (laut Zeugen-verhör von 1561)
1529
Wiederaufbau des durch Brand zerstörten Kirchturms in Olpe
1536
Ersterwähnung von Thieringhausen
1536
Ca. 200 Schatzpflichtige leben innerhalb der heutigen Stadt-grenzen (ohne Stadt) = ca. 1100 Landbewohner.
1538
Einführung des römischen Rechts im Erzstift Köln durch ein Landrecht
1542
Reformationsversuch durch Erzbischof Hermann von Wied
1545 – 1563
Trienter Konzil
1547
Adolf III., Administrator der Kölner Kirche, bestätigt die Stadt-rechte.
Mitte 16. Jh.
Beginn des Kupferbergbaus in der Rhonard. Die Kupferhütte in Stachelau wird 1597 genannt.
1554
Olpe gehört als „zugewandte Stadt“ über Attendorn dem Hansebund an.
1555
Ersterwähnung der beiden Höfe Fahlenscheid
1555
Augsburger Religionsfrieden („Cuius regio, eius religio“)
1557
Erzbischof Anton bestätigt die Stadtrechte.
1558
Erzbischof Johann Gebhard I. bestätigt die Stadtrechte.
1563
Erzbischof Friederich IV. bestätigt die Stadtrechte.
1566 – 1609
Spanisch-Niederländischer Krieg
1567
Erlaß einer Satzung für die Schmiedezunft (Kessel- und Pfannenschmiede) in der Stadt Olpe (1629 revidiert bzw. erneuert)
1578
Teilung des Gemeindewaldes Griesemert zwischen der Stadt Olpe und den übrigen Markgenossen
1580
Ersterwähnung der unteren Stadtmühle (setzt wohl schon die obere Stadtmühle voraus)
1582
Freischießen der Schützengesellschaften Siegen, Attendorn, Drolshagen, Wenden, Meinerzhagen, Valbert und Rhode in Olpe
1583 – 1589
Kölnischer Krieg
1583 / 84
„Truchsessische Wirren“ – Reformationsversuch durch Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg – Olpe wird 1583 durch Truppen des Erzbischofs besetzt und gebrandschatzt.
1587
Erzbischof Ernst von Bayern erläßt einen restriktiven Rezeß über die Jurisdiktion der Stadt Olpe. Die Stadt verliert wegen ihrer Unterstützung für den abgesetzten Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg zeitweise alte Privilegien.
1587
Zurückerlangung des Rechtes, Wochenmärkte abzuhalten
1587 – 1697
Im Gerichtsbezirk Olpe sind Hexenprozesse nachweisbar.
1591
Ludwig von Stockhausen wird Richter der vereinigten kurfürstlichen Gerichte Olpe, Drolshagen und Wenden. Das Richteramt wird in der Familie von Stockhausen nahezu erblich.
1595
Entmachtung des Erzbischofs Ernst – Einsetzung seines Neffen Ferdinand von Bayern als Koadjutor (1612-1650 Erzbischof) – Fortsetzung der Rekatholisierung im Herzogtum Westfalen
1598
Die Pest wütet in Olpe (ebenfalls 1614, 1635/37, 1665/66).
1605
Erzbischof Ernst besucht das Kupfererzbergwerk Rhonard.
1605
Erzbischof Ernst verleiht der Stadt Olpe das Recht, jährlich drei Jahrmärkte abzuhalten.
1610
Bau einer hölzernen Wasserleitung von der Hakemicke in die Stadt Olpe
1615
Ersterwähnung eines Lehrers in der Stadt Olpe (Schule „Auf der Mauer“)
1617
Gründung der Kreuzbruderschaft
1618 – 1648
Dreißigjähriger Krieg – im Sauerland auch „Schwedenkrieg“ genannt
1621
Die Filiale Rhode wird von der Olper Mutterkirche abgepfarrt und selbständige Pfarrei.
1632
Der schwedische Obrist Wolff-Henrich von Baudissin erobert Olpe.
1634
Die ganze Stadt Olpe samt Kirche – mit Ausnahme der Vorstadt Felmicke – fällt einem Brand zum Opfer. Die Unterste Vorstadt zwischen Bigge und Stadtmauer, wo der Brand durch die Unachtsamkeit der Schmiede entstanden ist, wird nicht wiederaufgebaut.
1648
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges ist die Bevölkerung in der Stadt Olpe um ein Drittel zurückgegangen (jetzt ca. 400 Einwohner in 106 Haushaltungen).
1652
Erzbischof Maximilian Heinrich bestätigt die Stadtrechte.
1652 – 1665
Streit der Stadt Olpe mit dem Drosten zu Bilstein um die städtischen Privilegien. Erlaß einer neuen Jurisdiktional- und Polizeiordnung
1665
Bürgermeister, Rat und Gemeinde der Stadt Olpe legen das Agatha-Gelübde zur Abwendung von Feuersbrünsten ab.
1665
Die erste Schule außerhalb der Stadt Olpe entsteht im Kirchspiel Rhode. Weitere Schulen in anderen Dörfern folgen.
1669
Erlaß einer Bergordnung für Kurköln: Das Breitschmiedeamt der Gerichte Olpe, Drolshagen und Wenden wird eingerichtet. Um Olpe gibt es mehrere Eisen- und Kupfererzbergwerke.
1673
Bürgermeister, Rat und Gemeinde der Stadt Olpe legen das Rochus-Gelübde zur Abwendung von Pest ab. Bau der Rochus-Kapelle
1676 / 77
Brände im Weierhohl
1678
Olpe ist Sitz eines Unterbergamts (bis 1811).
1688 – 1697
Pfälzischer Erbfolgekrieg
1691
Brand in der Felmicke
1691
Für die Stadt Olpe wird erstmals ein Gesangbuch herausgegeben (weitere Auflagen 1704, 1719, 1793).
1696
Die letzten Hinrichtungen von „Hexen“ finden statt.
1700
Erzbischof Joseph Clemens erläßt eine neue Ratsordnung für die Stadt Olpe.
1701
Stiftung eines Seelsorge-Benefiziums in Neuenkleusheim (eine St. Georg-Kapelle besteht wahrscheinlich seit ca. 1500)
1701
Die Gerberzunft, der auch die Schuster und Sattler angehören, ist nachweisbar.
1701 – 1713
Spanischer Erbfolgekrieg
1711
Zum ersten Mal passiert die Post Olpe.
1715
Kleusheim (Altenkleusheim, Neuenkleusheim, Rehringhausen) wird von der Mutterkirche in Olpe abgepfarrt und selbstständige Pfarrei.
1717
Olpe zählt ca. 300 Haushalte mit ca. 1100 Einwohnern.
1720 / 30
Der Wallone Reniér Roidkin zeichnet im Auftrag des Kölner Erzbischofs Clemens August die Stadt Olpe aus zwei Richtungen – die ältesten bekannten Stadtansichten.
1722 / 26 und 1763 / 72
Auswanderungswellen ins österreichische, seit 1778 ungarische Banat (1. und 2. Schwabenzug)
1724
Bürgermeister und Rat erlassen Statuten bzw. eine Satzung für die Junggesellen-Schützen-Kompanie in der Stadt Olpe.
1727
Bau des noch bestehenden Kirchturms in Neuenkleusheim
1728
Bildung der Schneiderzunft
1735
Pfarrer Adam Heinrich Roberti gibt ein neues Gesangbuch für die Stadt Olpe heraus (Neuauflage 1804).
1736 / 37
Neubau der Kreuzkapelle (Einweihung 1753)
1739
45 % aller Männer der Stadt Olpe sind im Metallgewerbe beschäftigt.
1742
Stiftung des Rochus-Benefiziums durch Vikar Petrus Ludovici: Der Inhaber ist auf Verlangen des Magistrats zur Abhaltung von Latein- und Rechenunterricht verpflichtet (Grundlage für das höhere Bildungswesen in Olpe).
um 1750
Gründung einer „privilegierten Apotheke“ in Olpe (später Adler-Apotheke genannt – besteht bis 1996)
1751
Aufhebung der Junggesellen-Schützen-Kompanie nach Ausschreitungen
1751
Nachweis der Olper Hütte im Dohm
1756 – 1763
Siebenjähriger Krieg
1760
Olpe zahlt 4000 Taler an Kriegssteuern.
1762
Olpe ist wegen der Besetzung Arnsbergs durch die verbündeten Franzosen zeitweilig Sitz der dortigen kurfürstlichen Regierung.
1771
Erlaß einer Schulordnung für die Schulen der Stadt Olpe
1773
In Festungshaft stirbt der „Märtyrer von St. Julian“ (bei Lissabon), der Indio-Missionar Rötger Hundt SJ (* Olpe 1711).
1774
Ankauf des „Osterseifens“ durch die Stadt
1775
Fast jede sechste Familie in den drei Olper Kirchspielen (ohne Stadtgebiet) lebt vom Hammergewerbe.
1781
In der Stadt Olpe leben 1354 Personen in 263 Häusern.
1782
Der Jude Moses Abraham läßt sich in Neuenkleusheim nieder – der Anfang einer kleinen Judengemeinde.
1782 ff.
Bau der Holland-Frankfurt-Chaussee von der nassauischen Grenze bis Olpe
1789
Französische Revolution
1790
Erzbischof Maximilian Franz erläßt eine neue Ratsordnung für die Stadt Olpe.
1792 – 1807
Koalitionskriege (1792-1797, 1799-1802, 1805-1807) gegen das revolutionäre Frankreich
1794
Die Franzosen besetzen das linke Rheinufer – die weltliche Herrschaft des Kölner Erzbischofs ist auf das in Westfalen gelegene Gebiet des Erzbistums beschränkt.
1795
Die Stadt Olpe wird durch eine Feuersbrunst nahezu vernichtet (ca. 240 Häuser = 83 ). Der Neuaufbau geschieht nach den Plänen des kurfürstlichen Baumeisters Hofkammerrat Johann Adam Stahl. Der mittelalterliche Grundriß wird zugunsten einer _Reißbrett-Stadt_ weitgehend aufgegeben.
1796
Nach einer dem Sonderfrieden zu Basel (1795) zwischen Preußen und Frankreich folgenden Regelung bleibt der südlich der als Demarkationslinie geltenden Ruhr gelegene Teil des Herzogtums Westfalen weiterhin Kriegsgebiet.
1796
Plünderung der Stadt Olpe durch Truppen der französischen Observationsarmee
19. Jahrhundert
1801
Erzbischof Maximilian Franz erläßt eine neue Ratsordnung für die Stadt Olpe.
1801
Friede zu Lunéville zwischen Österreich zugleich für das Reich und Frankreich – Frankreich erhält das linke Rheinufer.
1802
Besitznahme des Herzogtums Westfalen durch hessen-darmstädtische Truppen
1803
Reichsdeputationshauptschluß. Säkularisation, Aufhebung des Kurstaates Köln. Olpe fällt an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (seit 1806 Großherzogtum).
Beginn tiefgreifender Reformen
1806
Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation
1806
Aufhebung der landständischen Verfassung im Herzogtum Westfalen
1806
Anlegung des Friedhofs bei der Kreuzkapelle – Begräbnisse an der Olper Kirche erfolgen noch bis 1808.
1807
Bildung des Justizamtes Olpe aus den ehemaligen vereinigten Gerichten Olpe-Drolshagen-Wenden mit Sitz in Olpe – auch Verwaltungsbehörde bis 1817
1808
Das Dorf Oberneger und der Ort Haardt – bisher zum Amt Bilstein, aber kirchlich zu Rhode gehörig – werden mit dem Amt Olpe vereinigt. Oberveischede, seit 1807 vom Amt Bilstein getrennt und mit dem Kirchspiel Helden dem Amt Attendorn zugeschlagen, wird dem Amt Bilstein zurückgegeben.
1808
Einführung der Schultheißverfassung in den hessischen Landgemeinden. Bildung der Schultheißbezirke Rüblinghausen, Lütringhausen, Saßmicke, Thieringhausen, Alten- und Neuenkleusheim, Rehringhausen, Rhode, Eichhagen und Oberneger. Rosenthal und Ronnewinkel werden dem Schultheißbezirk Frenkhausen im Kirchspiel Drolshagen zugeteilt (bis 1826).
1810
Brand des Gerberviertels Weierhohl
1810
Erlaß einer Forst-Verordnung für das Amt Olpe
1811
Erlaß der Schultheißordnung für die Stadt Olpe: Aufhebung der Ratsverfassung – die Stadt verliert die seit Jahrhunderten bestehenden Rechte. Beseitigung der mittelalterlichen Trennung zwischen Stadt und Land zugunsten eines neuen einheitlich organisierten Kommunaltyps. An die Stelle des Bürgermeisters tritt ein Stadtschultheiß (Staatsbeamter).
1811
Das Bergamt Olpe wird mit dem Briloner Amt zusammen nach Eslohe verlegt.
1811
Aufhebung der mittelalterlichen Zunftordnung
1813 – 1815
Befreiungskriege gegen Napoleon
1813
Gelübde der Rüblinghauser, die Festtage ihrer „Ortspatrone“ Leonardus und Matthias feierlich zu begehen und zu fasten (die sogenannten „Schmachttage“)
1816
Der auf dem Wiener Kongreß 1815 beschlossene Anschluß des Herzogtums Westfalen an Preußen wird vollzogen. Olpe gehört seither dem neu gebildeten Regierungsbezirk Arnsberg in der ebenfalls neu geschaffenen Provinz Westfalen an.
1816 / 17
Hungerkrise durch Mißernten in weiten Teilen Europas
1817
Bildung des Kreises Bilstein aus den in hessischer Zeit geschaffenen Justizämtern Attendorn, Bilstein und Olpe. Sitz des Landratsamts ist Bilstein, erster Landrat Caspar F. J. Freusberg.
1817
Auf heutigem Stadtgebiet leben 4321 Einwohner (1601 in der Stadt, 2720 auf dem Land).
1819
Der Kreis Bilstein wird in Kreis Olpe umbenannt: Olpe wird Kreisstadt und Sitz des Landratsamts.
1821
Die Bulle „De salute animarum“ weist das ehemalige kurkölnische Sauerland dem Bistum Paderborn zu.
1822
Kauf des Weberschen Hauses in der Westfälischen Straße als neues Rathaus
1823
Kauf des von Fürstenbergschen Hauses in der Frankfurter Straße durch Landrat Caspar F. J. Freusberg als neues Landratsamt (1887–1963 Eigentum des Kreises)
1826
Auflösung der Schultheißbezirke: Errichtung der Bürgermeisterei Olpe, bestehend aus der Stadt Olpe und den Landgemeinden des ehemaligen Gerichts Olpe, den ländlichen Teilen des Kirchspiels Olpe sowie den Kirchspielen Kleusheim und Rhode. Die Stadt stellt keine eigenständige Verwaltungseinheit mehr dar.
1827 / 28
Das Langhaus der Kirche in Neuenkleusheim wird durch einen breiterer Saalbau ersetzt.
1827 / 29
Neubau der Rhoder Kirche – der Turm aus dem 12./13. Jh. bleibt erhalten.
1828
Gründung des St. Sebastianus-Schützenvereins in der Stadt Olpe – Auflösung der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Ankauf des Schützenplatzes auf dem Imberg („Ümmerig“)
1831
Friedrich Harkort, Pionier der Industrialisierung, Politiker und Sozialreformer, nimmt die Rüblinghauser Hütte (von ihm Henriettenhütte genannt) in Betrieb, verliert sie aber schon 1834 im Zuge geschäftlicher Mißerfolge. Daneben bestehen bei Olpe noch die Olper und die Stachelauer Hütte.
1831
Vollendung der Minden-Koblenzer Straße im Raum Olpe
1831
Errichtung der Rektoratsschule aus Mitteln der Stadt und des Rochus-Benefiziums
seit ca. 1834
Auswanderungen nach Amerika
um 1835
Ersterwähnung von Friedrichsthal (benannt nach Friedrich Frahne, Inhaber der dortigen Papiermühle)
1837
Kölner Wirren
1836
Der aus Steinau/Schlesien gebürtige Buchdrucker Carl Ferdinand Daemisch richtet eine erste Druckerei in Olpe ein (bis 1837) – Herausgabe eines Wochenblatts für den Kreis Olpe 1837
1839
Auflösung des preußischen Justizamts Olpe. Es entsteht das Stadt- und Landgericht Olpe, 1849 das Kreisgericht.
1840
Mit dem Walzwerk in Niederstenhammer gründen die Unternehmer Hundt, Fuchsius und Sondermann das erste modernen Typs in Olpe.
1840
Gründung des „Olper Kreis-Blatts“ durch den aus Berlin gebürtigen Buchdrucker Theodor Mietens (seit 1874 „Olper Intelligenz-Blatt“, seit 1876 „Sauerländisches Volksblatt“ genannt – mit Unterbrechungen erschienen bis einschließlich 1979)
1841
Der Buchbinder Franz Xaver Ruegenberg richtet in Olpe eine Leihbibliothek ein – 1848 auch eine Buchhandlung. 1849 übernimmt er das weiterhin bis 1895 bei Mietens/Alt gedruckte „Olper Kreis-Blatt“.
1841
Gründung der ersten Sparkasse im Kreis Olpe, der Städtischen Sparkasse Olpe
1842 / 44
Gründung der evangelischen Kirchengemeinde (Mitbegründer: Buchdrucker Theodor Mietens, Gewerke Heinrich Kreutz und Gerichtsrat Heinrich Lyncker)
1843
Beseitigung der hessischen Schultheißverfassung durch Einführung der modifizierten Westfälischen Landgemeindeordnung mit Bildung des Amtes Olpe, bestehend aus der Stadt Olpe, den Landgemeinden des Kirchspiels Olpe sowie den Kirchspielen Kleusheim und Rhode
1846 / 47
„Hungerjahr“- strenger Winter
1846 – 1851
Bau der Altenhagen-Siegener-Straße im Raum Olpe
1847
Kauf eines Hauses in der Frankfurter Straße als evangelisches Pfarrhaus mit Betsaal
1847
Die seit 1845 bestehende evangelische Privatschule wird eine öffentliche evangelische Volksschule (1877 aufgelöst, 1887 neu eingerichtet).
1848
Märzrevolution: Bildung einer Bürgerwehr in Olpe – schwarz-rot-goldene Fahnen
1850
Hubert Ruegenberg setzt in Olpe erstmals das Puddelverfahren ein.
1850
Einführung der neuen, erstmals in Preußen parlamentarisch verabschiedeten Gemeindeordnung (Revolutions-Kommunalverfassung) in Olpe – aufgehoben 1853
1853
Eröffnung einer Handwerker-Sonderschule (bis 1872, 1894 wiedereröffnet)
1856
Gründung des St.-Martinus-Hospitals. Die Vinzentinerinnen werden 1900 von den Olper Franziskanerinnen abgelöst.
1857
Verleihung der Westfälischen Städteordnung von 1856 an die Stadt Olpe.
Die Stadt scheidet 1858 aus dem Amtsverband aus – Stadt und Amt (=Gemeinden Olpe-Land, Kleusheim und Rhode) werden nun in Personalunion vom Bürgermeister der Stadt geleitet.
1859
Einweihung der neuen Volksschule am Markt – vorher befand sich die Schule „Auf der Mauer“/Ecke Kirchgasse.
1859
Umwandlung der Rektoratsschule in die Höhere Stadtschule
1859 / 63
Gründung der Genossenschaft der Armen Franziskanerinnen durch Maria Theresia (geb. Aline) Bonzel (1830-1905)
1861
Eröffnung der Ruhr-Sieg-Eisenbahn, die – an Olpe vorbei – nur den Ostteil des Kreises durchschneidet. Ende des traditionellen Gewerbes: wirtschaftlicher Niedergang der Bergwerks-betriebe, Olper Hütten und eisen- und stahlverarbeitenden Betriebe
1864
Olpe erhält eine Telegraphenstation.
1866
Krieg Preußens gegen Österreich
1870
Gründung einer Höheren Töchterschule im Mutterhaus der Franziskanerinnen in Olpe (1876 geschlossen)
1870 – 1871
Deutsch-Französischer Krieg
1871
Gründung des Deutschen Reiches
1871
Schließung der letzten Eisenhütte auf Olper Stadtgebiet, der Olper Hütte des Gewerken Heinrich Kreutz im Dohm
1871 – 1887
Kulturkampf
1873
Anlegung des evangelischen Friedhofs in der Bergstraße
1875
Gründung eines „politischen Vereins“ (Zentrum ?) in Olpe
1875
Eröffnung des Olper Bahnhofs und der Bahnstrecke nach Attendorn/Finnentrop
1876
Das Olper Armenhaus bei der Kreuzkapelle brennt ab und wird nicht wieder aufgebaut.
1880
Eröffnung der Bahnstrecke Olpe-Rothemühle
1882
Gründung der Rheinisch-Westfälische Kupferwerke AG, hervorgegangen aus dem Dreifördener Hammer der Familie Hesse. Die erste Aktiengesellschaft mit Sitz in Olpe hat nationale Bedeutung.
1883
Dr. med. Gottfried Ruegenberg (1808-1892) erhält das Ehrenbürgerrecht der Stadt Olpe.
1884
Die Allgemeine Ortskrankenkasse Olpe wird gegründet.
1887 / 88
Bau einer zentralen Wasserversorgung in der Stadt Olpe mit Hausanschlüssen
1888
Erstes elektrisches Licht brennt in der Gerberei Theodor Lütticke.
1889
Ende des Olper Bergbaus: Die letzten Gruben St. Georgius und Vereinigte Rhonard stellen ihre Betriebe ein.
1891
Ein Sparkassenskandal mit Veruntreuungen von einer halben Million Mark sorgt für Aufsehen.
1892
Der spätere Schriftsteller Adolf von Hatzfeld († 1957) wird in Olpe geboren.
1893
Neugründung der Höheren Töchterschule (St. Franziskus-Schule)
1893
Eröffnung des neuen Postamts in der Martinstraße
1894
Das erste öffentliche Schwimmbad wird in Olpe eröffnet, das „Wilhelmsbad“in der Günse.
1894 / 95
Neubau des Mutterhauses der Franziskanerinnen in der Franziskanerstraße, des Noviziats 1906
1895 / 96
Bau der Höheren Stadtschule „In der Wüste“
1897
Bau des Gebäudes der Spezialkommission in der Westfälischen Straße
1897
Preußisches Gesetz zur Regelung der Forstverhältnisse im ehemaligen Justizamt Olpe
1897 / 98
Bau der evangelischen Kirche
1898
Gründung der Freiwilligen Bürger-Feuerwehr Olpe
1898
Olpe geht ans Telefonnetz.
1898
Dr. med. et chirurg. Wilhelm Fuchsius (1822 – 1903) erhält das Ehrenbürgerrecht der Stadt Olpe.
1899
Kreisgerichtsrat a.D. Caspar Freusberg (1809 – 1900) erhält das Ehrenbürgerrecht der Stadt Olpe.
1899 / 1900
Bau eines neuen evangelischen Schulhauses
1900
Die seit 1857 bestehende Personalunion der Verwaltungsspitze des Amtes und der Stadt Olpe endet. Das Amt erhält einen eigenen Amtmann.
1900
Bau eines Messing- und Bronze-Walzwerks der Gebr. Kemper am Standort der früheren Rüblinghauser Hütte
20. Jahrhundert
1901
Gründung der Metallwerke Gustav Imhäuser
1901
Trennung der Standesamtsbezirke von Stadt und Amt Olpe
1902
Beschluß eines Stadtbauplanes
1903
Anlegung des katholischen Friedhofs an der Rochus-Kapelle
1903
Eröffnung der Bahnstrecke von Olpe nach Bergneustadt
1903
Zum letzten Mal fährt der Postwagen aus Olpe ab
1903
Tod von Theodor Lütticke, der die Gerberei seiner Familie zur größten und modernsten in Olpe ausgebaut hatte
1905
Inbetriebnahme des Gaswerkes in der Bruchstraße – neue Straßenbeleuchtung
1905
Auflösung der Posthalterei
1907
Anpflanzung von Linden entlang den Olper Stadtstraßen – sie verleihen Olpe später den Beinamen „Stadt der 1000 Linden“.
1907
Die Stadt kauft den späteren „Stadtwald Hardt“.
1907
Neubau der Schützenhalle auf dem Imberg
1907
Bau der Präparandie auf dem Gallenberg
1908 / 09
Neubau der St. Martinus-Kirche nach Brandstiftung von 1907 (Architekt: Johannes Franziskus Klomp)
1908 / 09
Errichtung des Städtischen Schlachthofes
1909
Das neue Pumpwerk des kommunalen Wasserwerks wird in Betrieb genommen.
1909 / 10
Moderner Kanalbau in der Stadt Olpe
1909 / 12
Bau der Listertalsperre
1911
Kaiser Wilhelm II. verleiht der Stadt Olpe ein neues Stadtwappen.
1911
600-Jahrfeier der Stadt Olpe
1911
Die Gewerken Josef Hundt (1836-1914) und Hugo Ruegenberg (1850-1920) erhalten das Ehrenbürgerrecht der Stadt Olpe.
1911
Die Stadt erhält straßenweise neue Hausnummern (zuvor fortlaufend numeriert).
1911 / 12
Bau des Lyzeums in der Franziskanerstraße
1912
Das erste Kino wird in Olpe eröffnet („Kaiserhof-Cinema“).
1913
Olpe erhält elektrischen Strom.
1913
Bau des Amtsgerichts in der Westfälischen Straße
1913 / 20
Elektrizität in Rhode (Neuenkleusheim erst 1925)
1914
Bau des Lehrerseminars an der Imbergstraße
1914 – 1918
Erster Weltkrieg: Es fallen 242 Olper Männer (Olpe-Stadt 137, Olpe-Land 50, Kleusheim 23 und Rhode 32).
1915 / 25
Bau des Pallottinerklosters im Osterseifen
1918
Kaiser Wilhelm II. dankt ab – Deutschland wird Republik.
1921
Tod des Sozialpolitikers Franz Hitze (* 1851 in Hanemicke)
1928
wird die Franziskusschule Oberlyzeum, in dem 1930 zum ersten Mal die Reifeprüfung abgelegt wird.
1930
werden die Rheinisch-Westfälischen Kupferwerke (hinter dem Olper Bahnhof) stillgelegt.
1933
Stillegung der letzten Olper Gerberei im Weierhohl (Lütticke)
1939 – 1945
Zweiter Weltkrieg
1941
Beschlagnahme des Pallottinerklosters durch die NSDAP
1945
Schwere Luftangriffe auf die Stadt kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, Eroberung durch US-Truppen, Beginn des Wiederaufbaus
ab 1949
größtes Flächenwachstum der Stadt in zahlreichen Neubaugebieten rings um die historische Stadtmitte
1950
wird die städtische Oberschule Gymnasium.
1951 / 52
Schaffung des Kurkölner Platzes
1957
Abpfarrung der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt von St. Martinus Olpe (Kirchenbau 1952/54)
1958
Einweihung der Stadthalle
1963
Bau der Gedenkstätte an der Stadtmauer im Weierhohl (Ewald Mataré, Düsseldorf)
1965
Einstau der Biggetalsperre
1969
Kommunale Neugliederung – das ehemalige Amt Olpe (die Gemeinden Kleusheim, Olpe-Land und Rhode) – sowie Oberveischede, Tecklinghausen, Fahlenscheid und Apoll-micke werden in die Stadt Olpe eingemeindet.
1971
Freigabe der Autobahn A 45 Dortmund-Olpe-Frankfurt (Sauerlandlinie)
1975
Eröffnung des Hallenfreibades (Freizeitbad seit 1989)
1976
Freigabe der Autobahn A 4 Köln-Olpe (Autobahnkreuz Olpe-Süd)
1978
Rathauseinweihung
1979
Stillegung der Bahnstrecke Olpe-Dieringhausen, 1983 der Strecke Olpe-Freudenberg
1982 / 84
Bau des Zentralen Omnibusbahnhofs
1982
Errichtung des Pannenklöpperdenkmals auf dem Marktplatz (Karl-Heinz Klein, Düsseldorf)
1986 – 1996
Bau des Seniorenzentrums „Am Alten Lohhaus“ im Weierhohl
1987
Renovierung des Alten Lyzeums, Einrichtung als Begegnungsstätte und Musikschule (seit 1991 auch Stadtarchiv)
1988 – 1996
Altstadtsanierung mit Umgestaltung des Marktplatzes, Renaturierung der Olpe, Sanierung des Weierhohls
1994
Umbau/Modernisierung der Stadthalle
1996 – 1998
Umgestaltung des Kurkölner Platzes und Renovierung des angrenzenden Kirchplatzes mit der Kirche
1998
Errichtung und Einweihung des Olper Geschichtsbrunnen auf dem Kurkölner Platz (Karl-Heinz Klein, Düsseldorf)
1998
Bau des 1. Deutschen Kinderhospizes „Balthasar“ in Olpe
21. Jahrhundert
2002
wird auf der neugestalteten Bleichewiese ein „Wäscherinnen-Brunnen“ (Anneliese Schmidt-Schöttler, Finnentrop) eingeweiht, eine Stiftung von Hedwig Viedebantt
2004
Einweihung der restaurierten und erweiterten Katholischen Grundschule Auf dem Gallenberg („Präparandie“).
2004
Archäologische Grabungen auf dem Gelände der ehemaligen, im späten Mittelalter angelegten Untersten Stadtmühle in Olpe. Der Fund einer Randscherbe eines Kugeltopfes aus der Zeit um 900 n.Chr. macht − neben dem Patrozinium des fränkischen Heiligen St. Martinus − eine karolingische Ansiedlung in Olpe sehr wahrscheinlich.
2004
Gründung des Stadtmarketingvereins Olpe Aktiv e.V.
2004
Eröffnung des neu gestalteten Rundweges (Biggerandweg) um einen Teil des Obersees.
2004
Der Biggerandkanal zur Kläranlage in Heggen wird in Betrieb genommen. Die bisherige Kläranlage des Ruhrverbandes wird aufgegeben (heute Parkplatz des Freizeitbades).
2005-2006
Auf dem Areal des abgebrochenen ehemaligen Ring-Kaufhauses, des Kaufhauses Menzebach und des Rex-Kinos wird ein neues innerstädtisches Geschäftszentrum errichtet (so genannte „Neue Mitte“ oder „Olper Mitte“).
2006
Auflösung der bisherigen Dekanate Olpe, Attendorn und Elspe: Zusammenschluss zum Dekanat Südsauerland (Kreisgebiet Olpe) mit Sitz in Olpe
2006
Die letzten Schwestern des St.-Franziskus-Gymnasiums Olpe werden verabschiedet.
2006
Eröffnung des Teilstücks der A 4 / HTS vom Autobahnkreuz Olpe-Süd bis zur Anschlussstelle Kreuztal der Hüttentalstraße (HTS).
2006
Einweihung des neuen Haus der Feuerwehr an der Olper Hütte.
2006-2007
An der Franziskanerstraße / Mühlenstraße, wo bis 1966 die Unterste Stadtmühle von Olpe stand, wird das Kinocenter Cineplex errichtet.
2006-2011
Neubau der Städtischen Gemeinschaftshauptschule Hakemicke, Einrichtung als Ganztagsschule 2009.
2007
Errichtung eines St.-Martinus-Denkmals im Weierhohl (Künstlerin: Bärbel Dieckmann).
2007
Der Orkan Kyrill fegt über den Kreis Olpe hinweg und richtet im Kreis- und Stadtgebiet große Schäden an.
2008
Veräußerung des Pallotti-Hauses und Umbau zum Seniorenwohnhaus „Wohngut Osterseifen“ − die Kirche wird weiterhin von Pallottinerpatres betreut und von der Hatzenberggemeinde genutzt.
2009
Einsegnung der 2008 errichteten Martinus-Höfe (Senioreneinrichtung).
2009
Eröffnung des Konvents „San Damiano“ der Olper Franziskanerinnen in der von ihnen erworbenen ehemaligen Vikarie Auf der Mauer 3 (Einweihung 2010).
2011
Ein Bürgerentscheid spricht sich mehrheitlich für einen Bestattungswald in Sondern aus. Bestattungen seit 2012.
2011
Die Stadt Olpe feiert 700 Jahre Stadtrechte (26. April 1311).
2011
Die neue Rettungswache „In der Trift“ wird in Betrieb genommen.
2011
Baubeginn für das neue Gewerbegebiet der Städte Olpe und Drolshagen „Hüppcherhammer“.
2011-2012
Bau des Weiterbildungszentrums des Kreises Olpe an der Kurfürst-Heinrich-Straße.
2012
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt einen neuen Schulentwicklungsplan mit
– Aufgabe der Hauptschule und der Realschule; dafür ab Schuljahr 2013/14 eine Sekundarschule mit dem Standort Hakemicke;
– Bildung eines Grundschulverbundes der Kath. Grundschule Düringerschule und der Gemeinschaftsgrundschule Dahl zum Schuljahresbeginn 2012/2013, in dem die Düringerschule die führende Einrichtung sein und die eigenständige Dahler Schule aufgelöst wird;
– Auslaufen der Kath. Grundschule Hohenstein mit dem Schuljahresende 2015/2016; dafür Umzug der Gemeinschaftsgrundschule Hakemicke in das Schulgebäude an der Bergstraße.
2012
Einweihung des Neubaus der Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe der Kath. Hospitalgesellschaft Südwestfalen in Rhode (Bauherr: St.-Martinus-Pfarrei Olpe).
2012
Gründung des Zweckverbandes Tourismusverband „Biggesee-Listersee“ der Städte Olpe, Drolshagen, Attendorn und Meinerzhagen.
2013
Papst Franziskus unterzeichnet das Dekret der Seligsprechung für Maria Theresia Bonzel. Feierliche Seligsprechung im Dom zu Paderborn durch den Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse im Vatikan Angelo Kardinal Amato SDB (10. November). Festtag der seligen Mutter: 9. Februar. Umbettung der Gebeine der seligen Mutter Maria Theresia Bonzel vom Mutterhaus in die neue Sakramentskapelle in der St.-Martinus-Kirche in Olpe.
2013
„Bigge Energie“ − Gründung des Gemeinschaftsunternehmens der Stadtwerke Attendorn und Olpe sowie der Lister− und Lennekraftwerke.
2013
In der St.-Franziskus-Schule wird ein Realschulzweig eingerichtet.
2014
Eröffnung der ersten Geschäfte im sanierten Bahnhofsbereich in Olpe.
Abriss der Güterschuppen des Bahnhofs in Olpe.
Beiträge zur Stadtgeschichte
150 Jahre Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung zu Olpe. (2013)
Daten aus der Geschichte.
Von Josef Wermert
(Aus: Olpe in Geschichte und Gegenwart Band 21 (2013). S. 271-276)
Die Kreisstadt Olpe - Zentralort des südlichen Sauerlandes (2011)
Von Josef Wermert
Ein Druckwerk von Petrus in Altis de Olpe im Stadtarchiv Olpe (2011)
Von Prof. Dr. Thomas Wilhelmi
Bomben auf Olpe - Mittwoch 28. März 1945 (2011)
Von Dr. Manfred Schöne (†)
Lokale Kriege, Fernhandel und Bergbau - Hintergründe der Olper Stadtgründung 1311
Festvortrag zum Stadtjubiläum am 26. April 2011
Von Prof. Dr. Wilfried Reininghaus
(Aus: Südsauerland 242/2011)
Das Olper Stadtjubiläum und der Festumzug vor einhundert Jahren (1911)
Von Hermann Forck (†) und Hugo Schneider (†)
(Aus: Südsauerland 243/2011)
»Eine nie geahnte Leidenszeit ist über uns hereingebrochen«.
Ansprache zum Volkstrauertag an der Gedenkstätte in Olpe am 13. November 2011
Von Josef Wermert
(Aus: Südsauerland 245/2011)
Sauerländisches Volksblatt 1930-1941
„Das haben wir nicht gewusst!“
Was aufmerksame Leser im Dritten Reich aus ihrer Tageszeitung erfahren konnten
Eine katholische Kleinstadt im Spiegel des Sauerländischen Volksblattes 1930-1941
Zusammengestellt von Rolf Müller
(Aus: Olpe in Geschichte und Gegenwart 16, 17 und 18/19 (2008-2011))
Jahreschronik, Gedenktage und Jubiläen
Jahreschronik
Burghaus, Gerhard: Stadtgeschichte im Überblick
- Das Jahr 2021. In: OGG 30 (2022). S. 361-404.
- Das Jahr 2020. In: OGG 29 (2021). S. 425-482.
- Das Jahr 2019. In: OGG 28 (2020). S. 347-392.
- Das Jahr 2018. In: OGG 27 (2019). S. 407-442.
- Das Jahr 2017. In: OGG 26 (2018). S. 339-372.
- Das Jahr 2016. In: OGG 25 (2017). S. 331-358.
- Das Jahr 2015. In: OGG 24 (2016). S. 363-392.
- Das Jahr 2014. In: OGG 23 (2015). S. 351-374.
- Das Jahr 2013. In: OGG 22 (2014). S. 339-360.
- Das Jahr 2012. In: OGG 21 (2013). S. 383-408.