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Der zerbrochene Krug

am Dienstag, 16. Dezember um 18:00 Uhr in der Stadthalle Olpe

16.12.2025
18:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Stadthalle Olpe
14.00 €
Kulturabteilung der Kreisstadt Olpe

Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ wurde 1808 veröffentlicht und gilt als eines der wichtigsten Werke der deutschen Literatur – eine Pflichtlektüre für das Abitur 2026 für alle Deutsch-Leistungskurse. Das Einakter-Drama ist eine Komödie, die das Thema Gerechtigkeit und Machtmissbrauch in den Mittelpunkt stellt. Der zerbrochene Krug symbolisiert dabei zum einen den Verlust von Unschuld und zum anderen das Zerbrechen gesellschaftlicher Ordnung.

Die Kulturabteilung der Kreisstadt Olpe bietet den heimischen weiterführenden Schulen seit vielen Jahren eben diese Abiturvorgaben als Theateraufführung an. So auch am Dienstag, 16. Dezember 2025, um 18:00 Uhr in der Stadthalle Olpe. Eintrittskarte sind ab sofort erhältlich in der Geschäftsstelle Stadtmarketing & Kultur am Marktplatz. Die Kosten für die Tickets belaufen sich auf 14 bis 17 € für Erwachsene. Schüler und Studenten zahlen nur die Hälfte. Selbstverständlich ist das Theaterstück nicht nur für Schülerinnen und Schüler interessant, sondern richtet sich an alle Theaterliebhaber.

Zum Inhalt: Es ist Gerichtstag im Dorf Huisum in der Provinz Utrecht. Das ganze Dorf ist versammelt, um den Fall des zerbrochenen Kruges der Frau Marthe Rull zu verfolgen. Angeklagt ist Ruprecht, der Verlobte ihrer Tochter Eve, der nachts bei ihr gewesen sein soll. Doch der behauptet, einen Einbrecher überrascht zu haben, der mit einem Sprung aus dem Fenster entkam und dabei den Krug zerbrach. Just an diesem Tag kommt der Dorfrichter Adam reichlich lädiert in den Gerichtssaal. Er hat nicht nur mehrere Wunden im Gesicht, er humpelt auch heftig. Schon bald erhärtet sich der Verdacht, dass Ruprecht mit seiner Aussage recht haben könnte, dass der eigentliche Täter ihm im Gericht gegenübersitzt.

Wenn es um die Rettung seiner Haut geht, ist dem Dorfrichter jedes Mittel und jede Lüge recht. Ohne Skrupel verdreht er sämtliche Fakten, erklärt zu Wahrheiten, was gar nicht wahr sein kann, konstruiert die abstrusesten Szenarien, um seine Position und seine Macht zu retten. Kleists Lustspiel um die Drehungen und Windungen des Richters Adam gilt seit Jahrhunderten als deutsche Komödie par exellence. Doch in Zeiten der »alternativen Fakten«, »Fake News« und skrupellosen Kämpfen um Einfluss, Macht und Deutungshoheiten rücken ganz neue Aspekte in den Vordergrund. Bei aller Komik finden sich Interpretationsmöglichkeiten, die dem Stück heute eine verstörende Relevanz verleihen.